Rast Halbzeitmeister - Wittmann zurück im Titelrennen
Marco Wittmann hat sich zur Halbzeit des Deutschen Tourenwagen-Masters mit einem Sieg und einem zweiten Rang im Meisterschaftsrennen zurückgemeldet. Der führende René Rast betrieb bei seinem Jubiläum «Schadensbegrenzung».
Das Wichtigste in Kürze
- Halbzeitmeister René Rast hat in seinem 50.
Rennen im Deutschen Tourenwagen-Masters seinen vierten Saisonsieg und den Ausbau der Gesamtführung verpasst.
Bei der DTM-Premiere im niederländischen Assen konnte der Audi-Pilot aber in der Endphase eines spannenden Laufes noch den fünften Platz und zehn weitere Punkte für die Gesamtwertung sammeln. «Das war Schadensbegrenzung», sagte Rast im TV-Sender Sat.1.
In einem Rennen mit vielen Positionswechseln auf dem 4,5 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitskurs, der eigentlich für Motorradrennen konzipiert wurde, fuhr Markenkollege Mike Rockenfeller zu seinem ersten Erfolg seit 2017. Der Champion von 2013 verwies Samstag-Sieger Marco Wittmann im BMW M4 sowie Audi-Pilot Nico Müller aus der Schweiz auf die weiteren Podiumsplätze. «Das Rennen war der Hammer», sagte Rockenfeller, der bereits am letzten Rennwochenende auf dem Norisring einen dritten Platz verbuchen konnte. «Ich war am Limit. Aber es ist schön, mal wieder ein Rennen zu gewinnen.»
Auf dem Weg zum Gewinn fühlte sich Polesetter Rast, der lange Zeit den Lauf kontrollierte. Doch Reifenprobleme zwangen den Meister von 2017 in der Endphase des Rennens zu einem zweiten Boxenstopp. «Man glaubt, man hat alles unter Kontrolle. Aber auf einmal gibt es einen extremen Leistungsabfall der Reifen», sagte Rast. Mit frischen Pneus setzte Rast von Platz zwölf aus zur furiosen Aufholjagd an, die ihm immerhin noch den fünften Rang bescherte.
Eine Aufholjagd hatte zu diesem Zeitpunkt Marco Wittmann schon hinter sich. Aufgrund technischer Probleme ging der zweimalige Champion vom letzten Platz ins Rennen und katapultierte sich förmlich nach vorne. «Das war eine super erste Runde, wir hatten von Anfang an eine mega Pace», sagte Wittmann, der zu Anfang gleich sechs Plätze gut gemacht hatte. Nach den Pflichtstopps schien dann alles auf einen Zweikampf mit Rast hinauszulaufen, ehe Rockenfeller noch an beiden vorbeizog.
«Ich habe selbst nach dem schlechten Wochenende auf dem Norisring gesagt, dass die Meisterschaft noch nicht gelaufen ist», sagte der Champion von 2014 und 2016, der sich nach den beiden Rennen in Assen mit insgesamt 46 Zählern im Meisterkampf zurückmeldete und hinter Rast (158 Punkte) und Müller (136 Zähler) nunmehr als Dritter 118 Punkte aufweist.
Angesichts der engen Rennausgänge wendet Rast, der am Samstag hinter Wittmann und Müller den dritten Platz belegt hatte, eine gewisse Eichhörnchen-Taktik an: «Es geht darum, Punkte zu sammeln und Risiken zu vermeiden. Wenn man Punkte mitnehmen kann, soll man sie mitnehmen und schauen, was am Ende rauskommt.»
Die nächsten Punkte werden am 10. und 11. August im britischen Brands Hatch vergeben, ehe die Endphase mit den drei Wochenenden auf dem Lausitz-, Nürburg- und Hockenheimring eingeleitet wird.