Sauber: Ex-Pilot Bottas sieht Chassis, nicht Motor, als Schwachpunkt
Sauber steht vor seiner letzten Formel-1-Saison vor dem grossen Audi-Einstieg. Ex-Pilot Valtteri Bottas sieht eine grosse Hürde für das Schweizer Team.
Das Wichtigste in Kürze
- Valtteri Bottas übt Kritik an der Arbeit beim Schweizer Formel-1-Rennstall Sauber.
- Audi werde einen konkurrenzfähigen Motor liefern, ist sich der Finne sicher.
- Das Chassis, das bei Sauber in der Schweiz entsteht, sei hingegen der Schwachpunkt.
Die Saison 2024 wird man beim Schweizer Formel-1-Team Sauber schnellstmöglich vergessen wollen. Der Rennstall aus Hinwil holte nur ein einziges Mal Punkte. Zhou Guanyu bescherte der Schweizer Truppe beim vorletzten Saison-Rennen in Katar als Achter noch vier Zähler.
Der letzte Rang in der Konstrukteurs-WM blieb Sauber mit diesen Pünktchen nicht mehr erspart. Der neue Boss Mattia Binotto stellt das künftige Audi-Werksteam für 2025 komplett neu auf. Zhou und Teamkollege Valtteri Bottas müssen gehen. Stattdessen heuern Nico Hülkenberg und Formel-2-Champion Gabriel Bortoleto in Hinwil an.
An einen plötzlichen Aufwärtstrend glaubt Bottas, künftig Mercedes-Ersatzfahrer, aber nicht. Nach drei Jahren beim Schweizer Rennstall kennt der Finne die internen Abläufe bestens. Und er stellt nach seinem Abschied von Sauber klar, wo er die grössten Schwachpunkte bei seinem Ex-Rennstall sieht.
Ex-Pilot Bottas kritisiert Personal-Umbruch
«Es hat eine grosse Rotation gegeben», wird der Finne bei «Motorsport-Total» zitiert. «Viele Leute haben gewechselt, wurden entlassen oder kamen in verschiedenen Funktionen dazu.» Der Umbruch beim künftigen Audi-Werksteam setzte sich bis auf die höchsten Ebenen fort. Binotto übernahm erst im Sommer, Ende Januar muss auch Alessandro Alunni Bravi gehen.
Es sei «ein ziemliches Durcheinander mit Leuten, die gingen, und Leuten, die kamen», gewesen, so Bottas. Zugleich attestiert der Finne dem neuen Eigentümer Audi aber eine produktive Arbeitsweise. «Es wird eine grosse Herausforderung sein, und das wissen sie auch», lobt er.
Chassis von Sauber als Audi-Schwachpunkt?
«Ich denke, sie haben sich lange Zeit auf den Antrieb konzentriert und viel investiert. Also werden sie gute Arbeit leisten», ist der Ex-Mercedes-Pilot überzeugt. Er traut dem deutschen Hersteller zu, beim Einstieg als Motoren-Lieferant 2026 konkurrenzfähig zu sein. Audi habe «die Ressourcen und das Potenzial» dazu, so Bottas.
Ganz anders beurteilt der Finne aber die Schweizer Hälfte des künftigen Audi-Werksteams. «Meine grösste Sorge ist das Chassis», erklärt Bottas. «Es wird nicht von Audi hergestellt, sondern immer noch von Sauber. Also muss die Chassis-Seite definitiv verbessert werden», stellt der Finne klar.