Wechsel zu Sauber war für Valtteri Bottas «ein grosser Fehler»
Drei Jahre lang fuhr Valtteri Bottas für Sauber in der Formel 1. Im Rückblick bereut der Finne seinen Wechsel zum Schweizer Traditions-Rennstall bitter.
Das Wichtigste in Kürze
- Valtteri Bottas blickt ernüchtert auf seine drei Formel-1-Jahre bei Sauber zurück.
- Den Wechsel zum Schweizer Rennstall bezeichnet er im Rückblick als «grossen Fehler».
- Erstmals in seiner Grand-Prix-Karriere blieb der 35-Jährige ohne WM-Punkte.
Nach der Saison 2021 musste Valtteri Bottas sein Cockpit bei Mercedes für Jungstar George Russell räumen. Der Finne wechselte stattdessen zu Alfa Romeo, wie Sauber dank seines Titel-Sponsors damals hiess. Drei Jahre und einen dramatischen Form-Abfall später bereut der Finne diese Entscheidung.
Denn nicht nur seine Zeit bei Sauber, sondern wohl auch seine Formel-1-Karriere, sind am Sonntag zu Ende gegangen. Der zehnfache Grand-Prix-Sieger beendete die Saison – erstmals in seiner Karriere – ohne WM-Punkte. Nach dem sensationellen Startplatz neun endete sein Abu-Dhabi-GP nach zwei Kollisionen mit einem Ausfall.
Und gegenüber der finnischen Publikation «Ilta Sanomat» gesteht Bottas auch, dass er den Wechsel zu Sauber bitter bereut. «Wenn ich drei Jahre zurückgehen könnte, wäre ich woanders hingegangen. Aber so ist es leider», so der Finne. «Das war ein grosser Fehler, aber es ist schwer, diese Dinge im Voraus zu beurteilen.»
Sauber ohne Vasseur deutlich schwächer aufgestellt
Einer der Hauptgründe für den Wechsel war der damalige Alfa-Romeo-Teamchef Fred Vasseur. Unter dem Franzosen gewann Bottas im Jahr 2011 den Meistertitel in der GP3-Nachwuchsserie. «Das erste Jahr mit Vasseur war eine gute Sache. Der Teamgeist war gut und die Ergebnisse waren recht gut», blickt Bottas zurück.
Dann aber wechselte Vasseur zu Ferrari, und bei Sauber begann das Chaos rund um den Audi-Einstieg. «In den letzten beiden Saisons ging es die ganze Zeit ein bisschen bergab. Das wirkt sich natürlich auf mein Image als Fahrer aus. Wenn du keine Ergebnisse vorweisen kannst, vergessen die Leute deinen Namen irgendwie.»
«Ich bin mit diesem Sport noch nicht fertig»
Die desaströse Saison 2024 sei «beängstigend» gewesen, gesteht der Finne. «Nachdem Vasseur gegangen war, wurden alle Ziele und Pläne über den Haufen geworfen. Seitdem ist es deutlich schwieriger geworden», so die Bilanz des zehnfachen Grand-Prix-Siegers. Insbesondere die Führungswechsel seit der Audi-Übernahme schadeten dem Team.
Abgeschlossen hat Bottas mit der Formel 1 aber noch nicht – er dürfte als Reserve-Fahrer bei Mercedes andocken. «Ich habe das Gefühl, dass ich mit diesem Sport noch nicht fertig bin. Ich habe noch mehr zu geben, also werde ich die Karte bis zum Ende verfolgen. Nächste Woche wollen wir die Pläne für das nächste Jahr finalisieren», so Bottas.