Sauber und Audi atmen auf: Erste WM-Punkte ausgerechnet in Katar
Der Katar-GP war ein wichtiges Wochenende für Sauber und Audi: Erst verkündete man den Teil-Verkauf an das Emirat, dann brach Zhou Guanyu den Punkte-Bann.
Das Wichtigste in Kürze
- Ausgerechnet beim «Heimrennen» in Katar holt Zhou Guanyu die ersten Sauber-Punkte 2024.
- Der Staatsfonds von Katar hat 30 Prozent der Anteile am Schweizer Team von Audi gekauft.
- Für Team-Repräsentant Alessandro Alunni Bravi sind die Punkte in Katar der verdiente Lohn.
Beim vorletzten Rennen des Jahres wendet Sauber die erste punktelose Formel-1-Saison seit 2014 ab: Zhou Guanyu fährt im Chaos-GP von Katar auf Rang acht und beendet damit eine mehr als einjährige Durststrecke. Die bisher letzten Punkte hatte man damals noch als Alfa Romeo im Vorjahr ebenfalls in Katar geholt.
Die vier Zähler, die der Chinese in seinem wohl vorletzten Grand-Prix-Auftritt holt, sind vor allem moralisch wichtig. Denn sie kommen genau zum richtigen Zeitpunkt für das kriselnde Formel-1-Projekt von Audi: Im Vorfeld des Katar-GP hatte man 30 Prozent der Anteile am Schweizer Rennstall an das Emirat Katar verkauft.
Ein Investment von rund 350 Millionen Dollar, das bitter nötig ist. Denn Audi steckt mit dem Mutter-Konzern Volkswagen tief in der Krise, das Unternehmen muss Zehntausende Arbeitsplätze streichen. Kein guter Zeitpunkt also für ein milliardenschweres Prestige-Projekt in der Formel 1.
«Ein wichtiger Tag» für Sauber und Audi
Entsprechend gross ist der symbolische Wert dieser vier Punkte, auch wenn man in der WM wohl Letzter bleiben wird. Es ist ein kleiner Aufschwung für das arg gebeutelte F1-Projekt rund um Sauber und Audi. «Heute war ein wichtiger Tag für unser Team», bestätigt auch Team-Repräsentant Alessandro Alunni Bravi.
«Dieser achte Platz ist ein Ergebnis, das uns sehr viel bedeutet», so der Italiener. «Es spiegelt die immensen Anstrengungen unserer Mitarbeiter in Hinwil, hier an der Strecke und unserer Aktionäre wider. Es war ein anspruchsvolles Rennen, in dem es auf jedes Detail ankam», erklärt Alunni Bravi.
«Können uns auf eine gute Zukunft freuen»
Für den Chinesen, der 2025 wohl Reservist bei Ferrari wird, ist er voll des Lobes. «Zhou fuhr hervorragend, ging gut mit seinen Reifen um und behielt die Kontrolle», so der Team-Repräsentant. «Seine starke Pace auf harten Reifen sicherte ihm und dem Team dieses wichtige Ergebnis.»
Die ersten Punkte nach mehr als einem Jahr seien ein Anzeichen für den Aufschwung. «Wir sind allen unseren Partnern und Ferrari für ihre Unterstützung dankbar. Es liegt noch viel Arbeit vor uns», betont Alunni Bravi nach dem vorletzten Rennen des Jahres. «Aber wenn wir mit dieser Intensität weitermachen, können wir uns auf eine gute Zukunft freuen.»