Töff-Ikone verschollen: Der tiefe Fall von Ex-Superbike-Star Gobert
Anthony Gobert mischte in den 1990er Jahren die Superbike-WM auf, wurde 19-jährig zum jüngsten Rennsieger. Nun ist er verschollen – sein Bruder sucht nach ihm.
Das Wichtigste in Kürze
- In den 1990er Jahren galt Anthony Gobert als Supertalent der Motorrad-WM-Szene.
- Drogen und persönliche Probleme brachten seine Karriere aus den Fugen.
- Heute ist der Australier verschollen – sein Bruder will ihn finden.
Als Anthony Gobert das letzte Rennen der Superbike-WM-Saison 1994 für sich entschied, deutete alles auf eine steile Karriere hin. Der Australier war damals gerade einmal 19 Jahre jung – ein Rekord in der Weltmeisterschaft.
Aber statt bergauf ging es bergab. «The Go Show» startete 1997 in der heutigen MotoGP-WM für Suzuki. Mitten in der Saison wurde er rausgeworfen – weil er bei einem Drogentest Auffälligkeiten zeigte.
Drogen-Probleme kosteten Karriere
Der Australier kämpfte sich zurück in die Superbike-WM, holte dort erneut Rennsiege. Trotzdem reichte es nicht mehr für ganz oben, von einigen Wildcard-Einsätzen abgesehen. Letztmals auf WM-Bühne war er 2006 unterwegs.
Es folgte der tiefe Fall eines einstigen Wunderkindes in die Klein-Kriminalität. 2008 wurde Gobert wegen Diebstahls in zwei Fällen verurteilt. Unter anderem hatte er einem 70-Jährigen zwei Geldscheine aus der Hand gerissen.
Noch schlimmer kam es 2019, wie sein Bruder Aaron berichtet. Nach einer Auseinandersetzung in einem Restaurant wurde Gobert von seinen Kontrahenten zuhause attackiert. Er erlitt schwere Verletzungen, brauchte sogar eine neue Hüfte.
«The Go Show» ist verschollen
Mittlerweile ist der einstige Töff-Superstar laut «Speedweek» wie vom Erdboden verschluckt. Auch sein Bruder weiss nicht, wo sich «The Go Show» heute herumtreibt. «Er hat nicht einmal ein Telefon, mit dem ich ihn kontaktieren könnte», so Aaron Gobert.
Der Australier macht sich nun mithilfe eines Crowdfunding-Projekts auf die Suche nach seinem Bruder. «Ich weiss, wie er denkt. Ein Tag auf den Strassen der Gold Coast wird reichen, um ihn zu finden.»
Mit der Unterstützung der ehemaligen Fans will Aaron seinem Bruder «einen sicheren Platz zum Schlafen» besorgen. «Es ist inakzeptabel, nicht zu wissen, ob es ihm gut geht», schreibt er zum Crowdfunding-Projekt.