Siegenthaler Matthias tritt vom Schwingsport zurück
Eine schwere Knieverletzung hat ihn immer wieder zurückgeworfen – nun nimmt der 80-fache Kranzgewinner Matthias Siegenthaler endgültig den Hut und tritt vom Schwingsport zurück.
Eine überraschende Ankündigung am Rande des Oberländischen Schwingfestes: mit Matthias Siegenthaler tritt ein 80-facher Kranzgewinner und damit ein Grosser des Schweizer Schwingsports zurück. Die gravierende Knieverletzung, die Siegenthaler 2015 erlitten hatte, erweist sich als zu schwer. «Das Knie ist einfach nicht mehr gleich, da musste ich ein Ende setzen», erklärt er gegenüber Nau.
Siegenthaler kämpfte sich zurück – und holte nun, zwanzig Monate nach seinem letzten Schwingfest, gleich einen Kranz. Nur vier Feste hat er 2015 bestritten, 2016 waren es drei und die darauffolgende Saison liess er ganz sausen. Immer wieder wird Matthias Siegenthaler damit konfrontiert, dass in seiner Karriere mehr möglich gewesen wäre. Der 32-Jährige gewinnt acht Kranzfeste, hat neben Christian Stucki auch Matthias Sempach und Kilian Wenger auf den Rücken gelegt. Bekannt war er zudem für seinen eleganten Schwingstil: mehrmals durfte er den Schönschwinger-Preis entgegennehmen.
«Wirklich ein Happy-End für mich»
Traurig sei man so oder so, egal, wann man aufhöre. Siegenthaler sei es aber wichtig gewesen, dass die Leute nicht denken, er höre wegen seiner Knieverletzung auf. So sei er froh, dass er nochmals eine Chance erhalten habe. Und darf nun zumindest ein kleines bisschen glücklich abschliessen: «Ich bin mit mir im Reinen. Dass ich mit einem Happy-End aufhören konnte, war mir wichtig.»
Der 32-Jährige ist gebürtiger Truber, lebt aber im Berner Oberland. Damit hat er mit dem 80. Oberländischen Schwingfest ein schönes Fest ausgesucht, um das Ende seiner Karriere zu verkünden. Hätte er keinen Kranz gewonnen, hätte er sich wohl noch ein, zwei mal zusammengerauft. «So ist es wirklich ein Happy-End für mich», zeigt er sich glücklich.
Das Wichtigste in Kürze
- Matthias Siegenthaler tritt vom Schwingsport zurück.
- Der 32-Jährige gewann in seiner Karriere 80 Kränze.
- Vor drei Jahren wurde er durch eine Knieverletzung zurückgeworfen.
Lange sah es danach aus, als ob Siegenthaler eine Rückkehr ins Sägemehl ganz verwehrt bleibt. «Ich war ratlos», sagt Siegenthaler, und erzählt, wie er sich im Dezember 2016 einer Operation unterzog. Die erhoffte Genesung blieb aber aus. Daraufhin entschliesst er sich, sich der alternativen Medizin zuzuwenden. Und siehe da: «Damit hatte ich vollen Erfolg.»