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ATP: Ohne Sonderregel wäre Roger Federer nur noch Weltnummer 76

Ronny Reisch
Ronny Reisch

Grossbritannien,

Durch die Coronapandemie wurde die Berechnung der Weltrangliste der Association of Tennis Professionals umgestellt. Davon profitieren Altstars im grossen Stil.

association of tennis professionals
Nochmal Glück gehabt. Ohne eine Sonderregelung wäre Roger Federer längst nicht mehr unter den besten Zehn der Welt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Während der Coronapandemie hat die ATP die Rankingberechnung umgestellt.
  • Davon profitieren grosse Namen wie Novak Djokovic, Roger Federer und Stan Wawrinka.
  • Seit August wird die Berechnung aber wieder zurückgestellt – die Schonfrist ist vorbei.

Durch die Querelen in der Coronapandemie wurde die Berechnung für das Ranking der Association of Tennis Professionals (ATP) angepasst. Es zählten plötzlich nicht mehr nur die letzten zwölf Monate. Stattdessen flossen auch Ergebnisse ab März 2019 in die Berechnungen.

Federer wäre nur noch die Weltnummer 76

Von dieser Corona-Sonderregelung profitieren einige grosse Namen, währenddessen andere benachteiligt sind. So stünde Daniil Medvedev nach dem US-Open-Sieg nach normaler Berechnungsmethode eigentlich erstmals an der Weltranglistenspitze. Novak Djokovic wäre nur noch Zweiter – doch stattdessen thront er weiter auf dem ersten Platz.

Djokovic Medvedev
Eigentlich holte Daniil Medvedev im letzten Jahr mehr Punkte, trotzdem bleibt Novak Djokovic die Weltnummer 1. - Keystone

Bei der genauen Aufschlüsselung von «Jeu, Set et Maths» auf Twitter, ist zu sehen, dass auch die Schweizer-Stars stark profitieren. Denn obwohl er zuletzt kaum gespielt hat, rangiert Roger Federer als Weltnummer neun auch weiterhin in den TopTen. Doch würde nur das letzte Kalenderjahr zählen, der Maestro stünde bloss noch auf Rang 76.

Wawrinka wäre ausserhalb der besten 100

Am meisten würden dem 39-Jährigen die Punkte aus dem Australien-Open-Halbfinal 2020 und dem Wimbledon-Final 2019 fehlen. Aber noch schlimmer wären die Konsequenzen für Stan Wawrinka: Der 36-Jährige wäre in einer Rangliste der letzten zwölf Monate auf Platz 128. Stattdessen rangiert der Romand weiter knapp unter den besten 50 der Welt.

Stan Wawrinka
Auch Stan Wawrinka profitiert stark von der Corona-Sonderregelung. - Keystone

Die beiden verletzten Schweizer Oldies profitieren also noch stark von der Sonderregelung der ATP. Allerdings wird die Ranking-Berechnung seit August wieder zurück umgestellt. Das heisst, bei jedem Turnier, das jetzt gespielt wird, fallen die Ergebnisse der Vorsaisons weg. Federer und Wawrinka müssen dingend wieder Punkte sammeln, um nicht abzustürzen!

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