Das sagt Novak Djokovic über Sinners Doping-Freispruch
Die positiven Dopingtests von Jannik Sinner und der anschliessende Freispruch sorgen weiter für Wirbel. Nun äussert sich Novak Djokovic – mit deutlichen Worten.
Das Wichtigste in Kürze
- Jannik Sinner (ATP 1) wurde trotz zwei positiver Dopingtests freigesprochen.
- Nun äussert sich auch Novak Djokovic zum Doping-Fall.
- Der Serbe fordert: «Es muss einen Wandel geben.»
Novak Djokovic hat im Doping-Wirbel um Jannik Sinner eine Ungleichbehandlung anderer Tennisprofis angeprangert. Der 37 Jahre alte Serbe sagte kurz vor Beginn der US Open: «Ich verstehe den Frust der Spieler, weil es einen Mangel an Konsistenz gibt. Wir sehen einen Mangel an standardisierten und klaren Protokollen.»
Nach zwei positiven Tests im März auf das verbotene anabole Steroid Clostebol war der Weltranglistenerste Sinner nach Angaben der verantwortlichen Tennis-Agentur Itia am Montag von einem unabhängigen Gericht freigesprochen worden.
Die Erläuterung des Australian-Open-Siegers, dass das verbotene Mittel durch eine Massage versehentlich in seinen Körper gekommen sei, wurde als schlüssig angesehen. Die Itia hatte den Freispruch und die Positivtests erst am Dienstag gemeinsam öffentlich gemacht.
Djokovic hofft auf Lerneffekt aus Fall Sinner
Die Fälle vieler Spieler seien ähnlich gelagert gewesen, sagte der 24-malige Grand-Slam-Turniergewinner Djokovic. «Bei ihnen gab es nicht das gleiche Ergebnis. Und jetzt ist die Frage, liegt es an den finanziellen Mitteln, ob ein Spieler es sich leisten kann, eine beträchtliche Menge an Geld für eine Anwaltsfirma zu zahlen, die ihn oder sie in dem Fall vertreten kann.»
Sinner war wegen der zwei positiven Tests jeweils kurz suspendiert gewesen, aber jeweils erfolgreich dagegen vorgegangen. Dies kam erst nach Abschluss des Verfahrens zu Beginn dieser Woche an die Öffentlichkeit.
«Hoffentlich lernen die führenden Verbände unseres Sports aus diesem Fall und gehen dies in der Zukunft besser an. Ich denke, es muss einen Wandel geben und ich denke, dies ist offensichtlich», sagte Djokovic.
Er verwies darauf, dass er dies auch mit seiner vor vier Jahren gegründeten Profivereinigung PTPA erreichen wolle. Diese werde allerdings im Tenniszirkus weiter nicht ausreichend anerkannt, sagte der Weltranglistenzweite.