Novak Djokovic zu Supertalent: «Verliere nie gerne, aber ...»
Novak Djokovic (37) muss sich im Final von Miami dem 19-jährigen Jakub Mensik geschlagen geben. Der bezwingt sein Vorbild – und wäre beinahe nicht angetreten.
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Das Wichtigste in Kürze
- Mit 7:6 und 7:6 bezwingt Jakub Mensik (19) Freund und Vorbild Novak Djokovic.
- Wegen einer Knieverletzung hätte er beinahe auf die Teilnahme in Miami verzichtet.
- Djokovic traut dem Tschechen eine grosse Karriere zu.
Auf dem Papier lag der 100. ATP-Titel bereit für Novak Djokovic. Im Final von Miami muss sich der Serbe aber mit 6:7 und 6:7 geschlagen geben.
Doch statt einer enttäuschten Gratulation am Netz gibt es für Sieger Jakub Mensik eine lange Umarmung in dessen Platzhälfte. (Video oben)

Hintergrund: Der 37-Jährige ist mit dem 19-jährigen Supertalent befreundet, haben in Belgrad schon häufig gemeinsam trainiert.
«Ich verliere nie gerne», sagt Djokovic nach der Final-Niederlage. «Aber er ist einer der wenigen Spieler, gegen die ich gerne verlieren würde, um ehrlich zu sein.»
Für den 24-fachen Grand-Slam-Sieger ist klar, dass der junge Tscheche noch für viel Aufsehen sorgen wird: «Er ist einer der besten Aufschläger auf der Tour und ihm steht eine grossartige Zukunft bevor.»

Für einen rührenden Moment sorgt der strahlende Sieger dann gleich selber. «Du warst der Grund, warum ich überhaupt mit dem Tennis angefangen habe», so Mensik zum «Djoker». «Das war der schönste Tag meines Lebens.»
Mensik hätte beinahe auf Teilnahme verzichtet
Dabei wäre der 19-Jährige beinahe gar nicht erst in Miami angetreten: Vor dem ersten Spiel habe er starke Knieschmerzen gehabt. «Ich hielt bereits die Rückzugserklärung in den Händen. Aber ich hatte Glück: Der Schiedsrichter war gerade beim Mittagessen.»

So konnte er seinen Turnier-Rückzug nicht deponieren und unternahm mit seinem Physio einen letzten Versuch, die Schmerzen loszuwerden.
Und das mit Erfolg: «Er hat ein Wunder vollbracht, seinetwegen konnte ich letztlich doch auf den Platz gehen. Seinetwegen stehe ich jetzt hier – vielen Dank, Alejandro!»