Hat Novak Djokovic schon den Rücktritt im Kopf?
Novak Djokovic spricht nach seinem 17. Grand-Slam-Titel über seine Ambitionen. Die sind weiter hoch, aber der Serbe will nur noch 1-2 Jahre alles geben.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Ziel von Djokovic ist es, den Grand-Slam-Rekord zu brechen.
- Doch alles fürs Tennis geben will der Serbe nur noch 1-2 Jahre.
- Danach will er mehr Zeit für seine Familie aufwenden und mehr Turniere auslassen.
Eine unglaublich nervenstarke Leistung gegen einen brillant spielenden Dominic Thiem brachte Novak Djokovic den 17. Grand-Slam-Titel seiner Karriere. Damit liegt er nur noch einen Titel hinter Rafael Nadal – und drei hinter Roger Federer. Es scheint fast unmöglich, dass der extrem konstante Serbe die beiden nicht bald überholt.
Gibt es kurzzeitig Rekord-Gleichstand?
Nach den Australian Open 2021, wäre sogar Patt-Situation möglich. Wenn Nadal die French Open gewinnt (wovon man ausgehen kann) und Djokovic sein aktuelles Level bis in einem Jahr halten kann. Gewinnt der Mann aus Belgrad Wimbledon, US Open und Australian Open hintereinander, haben Djokovic, Nadal und Federer in einem Jahr alle 20 Grand-Slam-Titel.
Eine schöne Momentaufnahme, die aber wohl kaum Bestand haben würde. Auch nicht, wenn es nach der alten/neuen Weltnummer eins geht. «Ich habe die Ambition, so viele Grand-Slam-Titel zu gewinnen, wie ich kann», sagte er gegenüber den Medien.
Noch 1-2 Jahre alles geben
«Ich würde definitiv noch gerne viele Jahre spielen. Aber ich denke, für die historische Nummer eins werde ich maximal diese und nächste Saison alles geben. Das ist, was ich an Zeit und Energie für dieses Ziel aufwenden kann.»
Historische Nummer eins? Damit meint Novak Djokovic den Rekord der meisten Wochen an der Weltranglisten-Spitze. Auch den hat derzeit Roger Federer inne, aber der Serbe, der seit heute Montag wieder die Nr. 1 ist, könnte ihn im Oktober überholen.
Djokovic wie Roger Federer?
Und er impliziert damit auch, dass er noch lange um Grand Slams spielen wird, aber nicht mehr alles für die Spitzenplatzierung geben wird. Konkret heisst das: weniger Turniere spielen, sich nur noch die Highlights herauspicken. So wie das Roger Federer schon seit mehreren Jahren tut.
Grund dafür ist derselbe wie beim Schweizer: die Familie. Djokovic will mehr Zeit mit seiner Familie verbringen, mit seiner Frau Jelena und seinen Kindern Stefan (6) und Tara (2). «Ich bin nicht nur ein Tennisspieler, ich bin auch ein Ehemann und Vater», betont der 32-Jährige.