Roger Federer: So gehts nach Wimbledon weiter
Roger Federers Ausscheiden in Wimbledon bereits im Viertelfinal stand nicht auf dem Jahresplan. Er hat daran zu beissen. Doch schon bald geht es für ihn weiter.
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Federer schied in Wimbledon im Viertelfinal gegen Kevin Anderson aus.
- Es war eine durchschnittliche Leistung, die aber nicht genügte, findet Federer.
- Nun stehen die Turniere in Nordamerika an. Federer bleibt der Favorit.
Roger Federer lieferte 2018 eine makellose Vorstellung: Den 29 Siegen standen nur drei Niederlagen gegenüber. Dabei holte der Maestro seinen 20. Grand-Slam-Titel bei den Australian Open und in Rotterdam und Stuttgart die Karrieretitel Nummer 97 und 98. In Indian Wells stand er im Final, ebenfalls in Halle, wo Borna Coric ihm den 99. Titel verwehrte.
Erwartungen
Obwohl, oder gerade weil, Federer die Sandplatz-Saison sausen liess, waren die Erwartungen für Wimbledon hoch. Bei seinem erklärten Saison-Hauptziel ging er als Topfavorit an den Start. Gemessen an diesen hohen Ansprüchen – von sich selbst und den Fans gleichermassen – ist das Ausscheiden im Viertelfinal enttäuschend.
Roger Federer 2018:
— FedFan (@FedererFan287) July 11, 2018
🇦🇺 (Perth): 🏆
🇦🇺 (Melbourne): 🏆
🇳🇱 (Rotterdam): 🏆
🇺🇸 (Indian Wells): Finalist
🇺🇸 (Miami): R2
🇩🇪 (Stuttgart): 🏆
🇩🇪 (Halle): Finalist
🇬🇧 (London): Quarter Finalist
Enttäuschung
Doch: An Grand Slams reicht eine durchschnittliche Leistung nicht. Und Federer spielte am Dienstag gegen Anderson durchschnittlich, wie er in der Pressekonferenz selbstkritisch zu gab. Er machte zwar fünft Punkte mehr als der Südafrikaner, dieser verwertete jedoch die wichtigen Punkte. «Wenn ich es brauchte, konnte ich mein Level nicht anheben.»
Erklärung
Bis auf den ersten Satz sei es einfach ein schlechter Tag gewesen, erklärt Federer: «Ich habe mich nie richtig bei 100 Prozent gefühlt, aber ich kenne das Gefühl, ich hatte es schon in vielen Matches. Nur, heute fand ich einfach keinen Weg aus der Situation.»
«Ich konnte ihn nicht mehr überraschen. Und das ist ein schreckliches Gefühl», sagt der Titelverteidiger nach dem verlorenen Match. «Ich weiss nicht, wie lange es dauern wird, bis ich die Niederlage verarbeitet habe. Vielleicht dauert es eine Weile, vielleicht auch nur eine halbe Stunde.»
Zukunft
Dass seine Lust auf Tennis auch nach 20 Jahren Profitennis ungebrochen ist, zeigte sich schon an der Pressekonferenz. Angesprochen auf seine nur fünf Matches, die er nach einer 2:0-Satzführung verlor, erwiderte er ehrgeizig: «Für mich sind auch die fünf zu viel, viel zu viel.» Er wolle im nächsten Jahr nach Wimbledon zurückkommen.
Die nächste Gelegenheit auf den 21. Grand-Slam-Titel bietet sich bereits an den US Open Ende August. Federer, dann 37-jährig, wird auch da Favorit sein. Zuvor stehen die 1000er-Turniere in Toronto (Anfang August) und Cincinnati (Mitte August) an. Bis dahin erholt sich der Maestro in der Schweiz.