Roger Federer verspricht: «Stricker hat Verbesserungspotential»
Dominic Stricker überzeugt beim ATP-Debüt in Genf. Roger Federer lobt ihn dafür, warnt aber auch vor zu grossen Erwartungen an den 18-jährigen Berner.
Das Wichtigste in Kürze
- Dominic Stricker überzeugt in Genf, scheitert aber genau wie Federer an Pablo Andujar.
- Roger Federer warnt im «SRF»-Interview vor zu grossen Erwartungen an den Youngster.
- Weiter sagt er, Stricker habe grosses Potenzial und sei ein «netter Typ».
Für Roger Federer verläuft die Premiere beim Heim-Turnier in Genf überhaupt nicht nach Wunsch.
Bereits in seinem ersten Spiel muss der Maestro die Segel streichen. Dabei verspielt er gegen Pablo Andujar eine gute Ausgangslage und verliert in drei Sätzen.
In der Folge liegen die Schweizer Hoffnungen bei Youngster und ATP-Debütant Dominic Stricker. Dieser eliminiert als Weltnummer 419 gleich zwei Top-50-Spieler und stösst in den Viertelfinal vor.
Dort scheitert er dann genau wie Federer an Pablo Andujar. Den ersten Satz gewinnt er mit 6:4, dann muss er sich zweimal mit 4:6 geschlagen geben.
Roger Federer warnt vor zu grosser Euphorie
Noch vor der Viertelfinalpartie von Stricker hat der Maestro gegenüber «SRF» über das Nachwuchstalent gesprochen. Dabei lobt der Baselbieter den Berner für sein souveränes und ruhiges Tour-Debüt, warnt aber auch vor zu viel Euphorie.
Das Umfeld, die Medien und Fans ermahnt Federer ruhig zu bleiben. Aktuell stehe Stricker zwar extrem im Fokus, ab nächster Woche warte aber wieder eine deutlich kleinere Bühne auf ihn.
Er spiele dann zum Beispiel an einem ITF-Future oder Challenger-Turnier auf Platz drei, erklärt der 39-Jährige.
Stricker ist für ATP-Auftritte auf Wildcards angewiesen
Tatsächlich ist anzunehmen, dass Dominic Stricker erstmal noch nicht wieder auf der ATP-Tour zu sehen sein wird. Er wird durch seine Erfolge in Genf am Montag in die besten 350 der Weltrangliste vorstossen. Doch damit ist die Qualifikation an ein ATP-Turnier weiterhin ausser Reichweite.
Dementsprechend wäre Stricker auf eine Wildcard angewiesen – ob er diese ausserhalb der Schweiz bekommt ist aber fraglich. Zumindest an den in elf Tagen startenden French Open wird er, trotz Vorjahressieg in der Juniorenkonkurrenz, nicht dabei sein.
In Roland Garros wurden sämtliche Wildcards an junge Franzosen vergeben, der aufstrebende Stricker ging leer aus.
Stricker sei ein «super netter Typ»
Trotzdem könne sich Dominic Stricker nun erstmal über die Resultate in Genf freuen, findet Federer. Danach müsse er weiter an sich arbeiten, denn die Schweizer Tennislegende sieht beim Youngster noch grosses Verbesserungspotential.
Der Baselbieter kennt den jungen Berner von gemeinsamen Trainingssessions auch schon persönlich. Der 18-Jährige sei ein «super netter Typ». Er habe im Training mit Stricker viel Spass gehabt und freue sich darüber, dass er nun gut spiele, erzählt Federer.