Struff über Corona-Blasen: «Fast wie in einem Gefängnis»
Für Tennisprofi Jan-Lennard Struff ist das Leben in den sogenannten Blasen bei den Turnieren eine Last.
Das Wichtigste in Kürze
- «Man fühlt sich jede Woche schon ziemlich eingesperrt, fast wie in einem Gefängnis.
Mentale Tiefs könne man nicht verhindern, sagte die deutsche Nummer zwei dem «Münchner Merkur» und der «tz».
«Man fühlt sich jede Woche schon ziemlich eingesperrt, fast wie in einem Gefängnis. Anders kann man es nicht sagen», sagte der 31 Jahre alte Sauerländer.
Beim ATP-Turnier in München hat der Weltranglisten-44. Struff seine kleine Familie, darunter seinen kleinen Sohn, mitgenommen. Er sei froh über jeden Tag, den er mit der Familie verbringen dürfe, sagte er: «Hier sind wir gemeinsam in die Blase gegangen. Dadurch dürfen wir gemeinsam eine Stunde am Tag raus. Nicht viel, aber immerhin.»
Das Leben in Australien dagegen, wo die Tennisprofis zu Saisonbeginn nach einer Quarantäne-Zeit frei leben durften, sei dagegen «gigantisch» gewesen. «Reizüberflutung würde ich sagen», meinte Struff: «Man hat gespürt, wie toll das Leben ist.»
Beim Münchner Sandplatzturnier trifft Struff am heutigen Donnerstag auf seinen Davis-Cup-Kollegen Dominik Koepfer. Den Weltranglistensechsten Alexander Zverev will Struff in dieser Woche überreden, doch noch am Davis Cup teilzunehmen. Zverev lehnt seine Teilnahme aufgrund des neu eingeführten Formats ohne die gewohnten Heim- und Auswärtsspiele im Davis Cup ab.
Struff dagegen stuft die Ehre, für Deutschland zu spielen, höher ein als die Kritik am neuen Davis-Cup-Modus. Er sei zwar auch nicht der «grösste Fan der Reform», sagte er, meinte aber: «Für mich ist es einfach einmalig, für Deutschland, mein Land, spielen zu dürfen. Dieses Gefühl überstrahlt alle kritischen Punkte.»