Swiss Indoors: Den ersten Nach-Federer-Test erfolgreich bestanden
Die Swiss Indoors haben nach Federer eine gute Zukunft. Im ersten Jahr ohne Corona-Nachholeffekt und den Basler Superstar strömten rund 63'000 Fans zum Turnier.
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Brennwald, Präsident und Gründer der Swiss Indoors, zieht ein positives Resümee.
- Rund 63'000 Zuschauer verfolgten die Turniere dieses Jahr in der St. Jakobshalle in Basel.
- Trotz einiger Herausforderungen sieht er den Tennis-Standort Schweiz nicht gefährdet.
Müde sah er aus am frühen Sonntagnachmittag. Roger Brennwald hatte in den letzten Tagen nicht viel Schlaf gefunden. Von «Mitternachtsspielen» sprach der 77-jährige Turniergründer und Präsident angesichts der vielen ausgeglichenen Spiele bis in die frühen Morgenstunden. Es war aber auch ein zufriedener Brennwald, der Bilanz einer Ausgabe mit vielen Herausforderungen zog.
Brennwald: «Sehr positive Bilanz»
2020 und 2021 waren die Swiss Indoors wegen Corona ausgefallen. Im letzten Jahr besassen viele Zuschauer noch gültige Tickets von den abgesagten Turnieren. Sie rechneten zudem mit einem letzten Adieu von Roger Federer (das wegen des Rücktritts kurz davor dann nicht stattfand). Nun folgte die Nagelprobe ohne Federer und Nachholeffekte.
Zusätzlich erschwert durch die kurzfristige, verletzungsbedingte Absage des Aushängeschilds Carlos Alcaraz, der auf allen Plakaten prangte. «Wir hatten 62'900 Zuschauer», zeigte sich Brennwald am Sonntag positiv überrascht. Die Zahl konnte sich mit dem Final noch um etwa 100 erhöhen. «Das sind nur rund zehn Prozent weniger als zu Federers Zeiten und eine sehr positive Bilanz.»
Swiss Indoors: Wegzug kein Thema
Der Basler erwähnte auch die «enormen Investitionen in die Halle» und die Brandschutzmassnahmen. Wegen denen sank die Kapazität in zwei Schritten von 9200 auf 8100 Plätze. «Ich hoffe, das hat jetzt Bestand für die nächsten zehn Jahre.» Für die Zukunft sieht Brennwald die Swiss Indoors gut aufgestellt.
«Wir haben hier in Basel eine unheimliche Basis geschaffen, ein Wegzug war auch nie wirklich ein Thema.» Dazu gehört auch, dass er das Schweizer Tennis rosig sieht. «Ich hatte viel Freude an Stricker, und um die Zukunft ist mir nicht bange. Das ist eine grosse Motivation.»
Die Herausforderungen bleiben dennoch gross. Vor allem auch die Belastung der Spieler durch einen aufgeblähten Kalender. Und die damit verbundene Verletzungsgefahr gegen Ende einer langen Saison. Roger Brennwald schreckt dies nicht.
Tennis-Standort Schweiz
«Es war nie ein Sonntagsspaziergang, wir werden wie immer das Beste daraus machen.» Er mag müde wirken, die Motivation für sein «Kind» bleibt ungebrochen. Für den Tennis-Standort Schweiz ist dies ein gutes Zeichen.