US Open 2023: Trübe Schweizer Aussichten und wenige Favoriten
Am Montag beginnt das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres. An den US Open in New York gibt es klare Favoriten und geringe Schweizer Chancen. Ein Überblick.
Das Wichtigste in Kürze
- Vom 28. August bis 10. September finden in New York die US Open statt.
- Mit Bencic, Wawrinka, Stricker und Hüsler nehmen vier Schweizer teil.
- Ein Überblick vor dem Turnierstart.
Heute laufen in New York die US Open 2023 an. Bei den Männern stehen Stan Wawrinka, Dominic Stricker und Marc-Andrea Hüsler im Hauptfeld, bei den Frauen einzig Belinda Bencic. Das müssen sie vor dem letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres wissen.
Bencic nicht im Favoritenkreis
Die Resultate in den letzten Monaten lassen wenig Hoffnung auf einen Höhenflug von Belinda Bencic zu. Seit dem verlorenen Final in Charleston im April gab es nur noch einen Sieg gegen eine Top-20-Spielerin. Nach dem Erfolg gegen die Weltranglisten-Neunte Petra Kvitova zu Beginn des Monats in Montreal folgten zuletzt zwei Niederlagen.
New York liegt der einzigen Schweizerin im diesjährigen Hauptfeld der US Open aber. Mit einem Halbfinal und zwei Viertelfinals kam sie in Flushing Meadows einem Grand-Slam-Titel am nächsten. Viktoria Asarenka in der 3. Runde und die letztjährige Wimbledon-Siegerin Jelena Rybakina im Achtelfinal könnten die ersten hohen Hürden für Bencic sein.
Wawrinka zum 16. Mal
Zum 16. Mal steht Stan Wawrinka bei den US Open im Hauptfeld. 2016 errang er in New York seinen dritten und wohl letzten Turniersieg auf Stufe Grand Slam. Der 38-Jährige hat in dieser Saison schon Top-10-Spieler geschlagen, zuletzt Frances Tiafoe in Cincinnati.
Zu einem Turniersieg hat es ihm aber nicht gereicht. In New York würde nach zwei lösbaren Aufgaben wohl der hoch eingeschätzte Italiener Jannik Sinner warten.
Rennen um die Nummer 1
Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen geht es in New York um die Spitze in der Weltrangliste. Wobei die Spannung im Fernduell zwischen Carlos Alcaraz und Novak Djokovic rasch vorbei sein dürfte.
Djokovic benötigt nur einen Sieg, um sich die Rückkehr an die ATP-Spitze zu sichern. Bei den Frauen muss Leaderin Iga Swiatek eine Runde mehr überstehen als ihre erste Verfolgerin Aryna Sabalenka, um die Nummer-1-Position zu verteidigen.
Die Favoriten
Alles andere als das nächste Kapitel im Duell zwischen Alcaraz und Djokovic wäre eine Überraschung. Die beiden haben in diesem Jahr am French Open und in Wimbledon gegeneinander gespielt und je einen dieser Titel gewonnen.
Das letzte Direktduell fand in Cincinnati statt, wo Djokovic in fast vier Stunden mit 2:1 Sätzen siegte. Der Serbe strebt den 24. Major-Titel an, den vierten in New York. Alcaraz holte im letzten Jahr an den US Open seinen ersten von nun zwei Grand-Slam-Turniersiegen.
Der Abwesende
Rafael Nadal bestritt seinen vorerst letzten Match im Januar am Australian Open. Seither setzt eine Hüftverletzung den Spanier ausser Gefecht. Wann er auf die Tour zurückkehrt, ist noch offen, er soll sich derzeit auf die kommende Saison vorbereiten. Dem Vernehmen nach soll es seine letzte werden.
Die Favoritinnen
Neben Swiatek, der French-Open-Siegerin, und Sabalenka, der Australian-Open-Gewinnerin, zählen die Amerikanerinnen Jessica Pegula und Coco Gauff zu den ernsthaftesten Titelanwärterinnen.
Beide haben in den letzten Wochen auf den nordamerikanischen Hartplätzen auf dem Weg zu wichtigen Turniersiegen Swiatek geschlagen – Pegula in Montreal, Gauff in Cincinnati. Swiatek gewann im letzten Jahr die US Open im Final gegen Ons Jabeur.
Die Rückkehrerin
Die frühere Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki wird ihre erste Partie an einem Grand-Slam-Turnier seit dem Australian Open 2020 bestreiten. Die in diesem Monat auf die Tour zurückgekehrte 33-jährige Dänin erhielt wie die zehn Jahre ältere Venus Williams von den Organisatoren eine von acht für das Frauen-Haupttableau vergebenen Wildcards.
Die Siegprämien bei US Open
Die Siegerin und der Sieger erhalten je drei Millionen Dollar Preisgeld. Das ist mehr als im letzten Jahr, aber weniger als vor Corona. Vom rekordhohen Gesamt-Preisgeld profitieren in erster Linie jene Spielerinnen und Spieler, die früher scheitern. Im Vergleich zu 2019 erhöhte sich die Prämie für ein Erstrunden-Out von 58'000 auf gut 81'000 Dollar.