US Open: Kommt es zum Titel-Dreikampf oder Aussenseiter-Triumph?
An den US Open will Novak Djokovic doch noch seinen ersten Grand-Slam-Titel 2024. Dafür muss der Serbe aber auch an Jannik Sinner und Carlos Alcaraz vorbei.
Das Wichtigste in Kürze
- Novak Djokovic, Carlos Alcaraz und Jannik Sinner kämpfen ab Montag um den US-Open-Sieg.
- Oder schnappt sich doch ein Aussenseiter den letzten Grand-Slam-Titel des Jahres.
- Dominic Stricker und Stan Wawrinka wollen möglichst an ihre Vorjahres-Leistung anknüpfen.
Das vierte und letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres steht an. An den US Open wird in New York um den Titel gespielt. Die Ausgangslage ist dabei völlig offen.
Favoriten-Trio – aber mit Fragezeichen
Als Favorit geht wohl einmal mehr Novak Djokovic ins Rennen. Der Serbe hat zuletzt Olympia-Gold gewonnen und geht als souveräner Titelverteidiger an den Start. Allerdings kam der 37-Jährige bei den bisherigen Major-Turnieren 2024 nicht auf Touren.
Dort gleich zweimal (French Open und Wimbledon) abgeräumt hat Carlos Alcaraz. Er gehört auch in Flushing Meadows zu den Top-Favoriten. Der Spanier verlor in der letzten Woche aber in Cincinnati-Startrunde und zeigte mit einem ungewohnten Ausraster Nerven.
Dann ist da noch der Dritte im Bunde: Jannik Sinner geht als Weltnummer 1 ins Rennen. Der Australian-Open-Sieger hat zuletzt auch in Cincinnati triumphiert. Bei den US Open war ein Viertelfinal für den 23-Jährigen bisher aber das höchste der Gefühle. Offen ist auch, ob ihn die Diskussionen über seine Doping-Tests beeinflussen werden.
Die Fragezeichen beim Favoriten-Trio sorgen für Hoffnung beim erweiterten Kreis. Zu diesem gehört beispielsweise 2021-Sieger Daniil Medvedev oder die Ex-Finalisten Alexander Zverev und Casper Ruud.
Bei den Frauen gilt Aryna Sabalenka als Favoritin. Die Australian-Open-Siegerin ist überragend in Form und siegte zuletzt in Cinncinati. Letztes Jahr verlor die Weissrussin im Final gegen Coco Gauff, sie geht als Titelverteidigerin ins Heimturnier. Und Weltnummer 1, Iga Swiatek, wird wohl ein Wörtchen mitreden.
Schweizer in Aussenseiter-Rolle
Nur dreimal ist die Schweiz im Hauptfeld der US Open vertreten, der tiefste Wert in der Neuzeit. Viktorija Golubic (WTA 174) muss dabei gleich gegen die frühere Weltranglistenzweite Paula Badosa ran.
Auf Spieler ausserhalb der Top-100 treffen in der Startrunde Dominic Stricker und Stan Wawrinka. Sie beide sind mittlerweile aber selbst noch schlechter klassiert. Sowohl Stricker (ATP 186) dank Protected Ranking als auch Wawrinka (ATP 178) per Wildcard stehen nur dank Spezial-Regelungen im Hauptfeld.
Der 22-jährige Stricker war lange verletzt und hat seit seinem Comeback erst einen ATP-Sieg gefeiert. Und auch bei Routinier Wawrinka war in diesem Jahr bisher mehr Schatten als Licht zu sehen. Der 39-jährige Romand gewann fünf von 16 Spielen auf der Tour.
Was Hoffnung macht: Beide überzeugten an den US Open 2023. Dominic Stricker erreichte im Vorjahr sensationell den Achtelfinal. Einen seiner drei Siege im Hauptfeld feierte er mit Stefanos Tsitispas auch noch gegen einen Top-Ten-Spieler.
Stan Wawrinka spielte sich in New York souverän in die dritte Runde. Dort war dann in vier Sätzen gegen Jannik Sinner Schluss. In diesem Jahr wäre eine Revanche möglich: Erreicht Wawrinka die dritte Runde, stünde er wohl erneut dem Italiener gegenüber.