Wimbledon: Warum hat England keine «Night Sessions»?
In Wimbledon müssen Spiele oftmals wegen der Dunkelheit abgebrochen werden. Warum gibt es eigentlich in England keine «Night Sessions»?
Das Wichtigste in Kürze
- In Wimbledon gibt es keine «Night Sessions» - in Paris, NY und Melbourne hingegen schon.
- England muss darauf verzichten, weil die Stadions in einem Wohngebiet liegen.
In New York, Paris und Melbourne gehören die «Night Sessions» zu den besten Matches an den Grand-Slam-Turnieren. Vor allem von der Stimmung her. Tennis unter Flutlicht kommt bei den Massen an, gerade auch auf den Aussenplätzen.
In Wimbledon hingegen gibt es die Erleuchtung am Abend jeweils nur in den beiden überdachten Arenen. Pech für alle anderen, die nicht dort spielen. Insgesamt wurden beispielsweise am ersten Tag des Turniers zwölf Partien abgebrochen oder gar nicht erst begonnen.
Auf den Aussenplätzen des All England Lawn Tennis & Croquet Club Limited (AELTC) ist jeweils Schluss, sobald die Dämmerung hereinbricht. Aber warum eigentlich?
AELTC-Sprecherin Eloise Tyson erklärt auf Anfrage der «Bild»-Zeitung: «Wir sind zuallererst eine Tag-Veranstaltung, die draussen spielt. Flutlicht gibt es nur in den beiden grossen Stadien mit einem Spiel-Ende um 23 Uhr.»
Damit spricht Tyson ein weiteres grosses Problem in Wimbledon an: Anders als in den anderen Städten kann hier nicht in der Nacht gespielt werden. Ein spannendes Match das bis um 3 Uhr morgens oder noch länger dauert – in Wimbledon undenkbar.
Ein durcheinander gebrachter Zeitplan gehört deshalb eigentlich in England fast dazu...
Sprecherin Tyson: «Wir unterliegen den Bestimmungen des Merton Council, weil wir in einem Wohngebiet liegen.» Die Behörde ist unter anderem für den Lärmschutz zuständig. In anderen Worten: Egal ob das Dach offen oder zu ist, nach 23 Uhr gibt es in Wimbledon kein Tennis mehr.