Wimbledon: Wird Grand-Slam jetzt zum Show-Event ohne Top-Stars?
Findet Wimbledon in diesem Jahr ohne die grossen Stars statt? Der Entscheid, keine Weltranglisten-Punkte zu vergeben, könnte Konsequenzen nach sich ziehen.
Das Wichtigste in Kürze
- In diesem Jahr wird es in Wimbledon keine Weltranglisten-Punkte zu holen geben.
- Damit reagieren die Weltverbände auf den Ausschluss von russischen Profis.
- Ziehen sich jetzt die ganz grossen Stars vom berühmten Rasen-Turnier zurück?
Weil die Organisatoren von Wimbledon entschieden haben, russische und belarussische Tennisprofis auszuschliessen, ziehen ATP und WTA Konsequenzen. Bei der diesjährigen Austragung des Grand-Slam-Turniers wird es keine Weltranglistenpunkte zu gewinnen geben!
Zudem werden die zu verteidigenden Punkte aus dem Vorjahr aus dem Ranking gestrichen. Was bedeutet das für das grösste Rasenturnier der Tennis-Saison? Geht es nach dem britischen Profispieler Cameron Norrie, droht Wimbledon ein schwieriges Jahr.
Verkommt Wimbledon 2022 zum Showturnier?
«Ich glaube, dass viele Top-Spieler nicht antreten werden», so die Nummer 11 der Weltrangliste. «Sie werden sich ausruhen und auf die Hard-Court-Events vorbereiten. Vor allem die, denen es nicht so sehr ums Geld geht», ist Norrie überzeugt. Er sieht die Gefahr, dass das Grand-Slam-Turnier zum Show-Turnier verkommt.
«Für mich ist es hart, einen Heim-Grand-Slam zu haben, aber keine Punkte erspielen zu können», so Norrie. «Natürlich ist die Situation kompliziert, aber ich hätte lieber um Punkte gespielt.»
Support und Verständnis von Sloane Stephens
Auch sonst äussern sich einige Profis zum Entscheid der Weltverbände. Die US-Amerikanerin Sloane Stephens kann die Konsequenzen von ATP und WTA nachvollziehen. «Ich denke, das ist richtig so», erklärt sie nach ihrem Auftaktsieg an den French Open.
«Hinter den Kulissen sind meiner Meinung nach einige Dinge passiert, von denen die Medien keine Ahnung haben», so Stephens weiter. Wenn man in eine Ecke gedrängt wird, ist das alles, was man machen kann. Ich denke, darum wurde die Entscheidung so getroffen – und ich unterstütze sie.»