Roger Federer und Rafael Nadal wegen Ukraine-Krieg in Kritik

Rafael Nadal kritisiert den Ausschluss von Russen-Tennis-Stars bei Wimbledon. Er sitzt zusammen mit Roger Federer im ATP-Spielerrat. Politiker sind entsetzt.

Roger Federer
Roger Federer und Rafael Nadal werden von britischen Politikern angegriffen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zum ATP-Spielerrat gehört nebst Rafael Nadal auch Roger Federer.
  • Der Spanier äusserte sich zuletzt kritisch über den Russen-Ausschluss von Wimbledon.
  • Ein britischer Politiker ist entsetzt: «Wollt ihr, dass Putin scheitert oder nicht?»

Rafael Nadal spielt heute Abend um den Viertelfinal-Einzug in Rom. Der Spanier steht derzeit aber vor allem wegen eines Interviews mit dem britischen «Telegraph» im Fokus.

Der Spanier schiesst darin gegen Wimbledon. Auf dem heiligen Rasen dürfen russische und belarussische Athleten wegen Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht antreten. «Höchst unfair», findet Nadal.

Als Mitglied des ATP-Spielerrats spricht der Spanier Medvedev und Co. seine Unterstützung aus. «Letztendlich ist das unser Job: Spieler zu schützen und zum Wohle jedes einzelnen Spielers, den wir vertreten, zu arbeiten.»

Sein Wort hat Gewicht. Der Spanier sitzt unter anderem zusammen mit Roger Federer im Player Council. Wimbledon wird die Forderungen aus dem Spielerrat kaum einfach ignorieren können.

Gibt es keine Weltranglisten-Punkte in Wimbledon?

Die Organisatoren verteidigen den Entscheid zwar weiterhin. Doch wie der «Telegraph» schreibt, wird derzeit eine Alternativ-Lösung diskutiert: Möglicherweise gibt es für das wichtigste Rasenturnier des Jahres für die ATP- und WTA-Weltrangliste keine Punkte! Wimbledon würde so praktisch zum Show-Event – offiziell ist in dieser Hinsicht noch nichts.

Nadal wollte keine weiteren Angaben machen, wie er die Idee persönlich bewertet. Auch über den Inhalt «privater Gespräche» mit seinen Spielerrats-Kollegen werde er nichts sagen.

Der 21-fache Grand-Slam-Sieger kommentiert lediglich, dass es keine ideale Lösung gebe. Ob es nun ein Ausschluss oder die Idee, keine Weltranglistenpunkte zu vergeben sei. «Wenn solche Dinge passieren, ist nichts perfekt.»

«Roger Federer und Rafael Nadal sollen reinen Tisch machen!»

Massiven Gegenwind gibt es jetzt aus der britischen Politik. «Federer und Nadal sollten reinen Tisch machen. Wollen sie, dass Putin scheitert oder ist es ihnen egal?», moniert Chris Bryant, Vorsitzender der parteiübergreifenden parlamentarischen Gruppe.

Roger FEderer
Der Krieg in der Ukraine dauert weiter an. Nun kritisiert ein britischer Politiker Roger Federer und Rafael Nadal. - Keystone

Punkto Roger Federer muss gesagt werden: Der Schweizer ist nach wie vor verletzt, spielte seit letztem Sommer kein Match mehr. Ob er sich derzeit aktiv an den Spielerrats-Gesprächen beteiligt, ist ungewiss.

Bereits vor Rafael Nadal äusserte sich auch die ATP kritisch zum Russen-Bann. Novak Djokovic – der Serbe gehört nicht mehr zum ATP-Spielerrat – nannte den Wimbledon-Entscheid gar «verrückt».

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