Coronavirus: Was dem US-Sport durch die Krise verloren geht

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USA,

Kirschkernweitspucken statt Profisport: Das Coronavirus hat auch auf den Sport in den USA massive Auswirkungen, insbesondere finanziell.

In den USA gehen dem Sport duch die Corona-Krise Milliarden verloren: Leeres Basketball-Stadion. Foto: Paul Kitagaki Jr./ZUMA Wire/dpa
In den USA gehen dem Sport duch die Corona-Krise Milliarden verloren: Leeres Basketball-Stadion. Foto: Paul Kitagaki Jr./ZUMA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus trifft auch den US-Sport hart – an mehreren Fronten.
  • Den Teams und Ligen gehen horrende Summen verloren, die Hallen-Arbeiter leiden.
  • Auch für die TV-Anstalten ist der sportliche Totalausfall ein Problem.

Von lautem Wehklagen wie aus der Fussball-Bundesliga sind die grossen US-Ligen weit entfernt. Der finanzielle Schaden in der NBA, NHL, MLS und MLB durch das Coronavirus aber ist gigantisch. Er übersteigt den der deutschen Bundesliga beispielsweise um ein Vielfaches.

Mindestens fünf Milliarden US-Dollar (4,9 Milliarden Franken) verlieren Ligen und Teams in den USA laut einer Analyse des Magazin «Forbes». Sollten die Saisons nicht beendet werden können, steigt diese Summe demnach auf mindestens zehn Milliarden Dollar. Zur Erinnerung: Der Bundesliga drohen bei einem Abbruch etwa 800 Millionen Franken durch die Lappen zu gehen.

Coronavirus legt NBA und Co. lahm

«Egal ob Sport oder nicht Sport – die komplette Wirtschaft ist davon extrem betroffen. Da wird noch einiges auf uns zukommen. Das trifft alle Industrien gerade extrem schwer», sagte der deutsche Basketball-Nationalspieler Maxi Kleber der Deutschen Presse-Agentur.

«Natürlich: Die NBA ist eine Riesen-Geldfabrik. Da geht jetzt einiges verloren erst mal. Aber das Wichtigste ist die Gesundheit aller Menschen, deswegen ist das wirklich zweitrangig.»

Die NBA-Stars waren unter den ersten, die sich mit Spenden um die Schwachen in der amerikanischen Gesellschaft kümmerten. Und das, obwohl die Liga an einem besonders kritischen Punkt steht. Denn ein grosser Teil der TV-Gelder ist direkt an die Playoffs gekoppelt.

Mavericks-Boss Mark Cuban legte seinen Fokus schon im ersten Interview an die Arbeiter auf Stundenlohnbasis. Denen bricht nun für unbestimmte Zeit ein grosser Teil des Einkommens weg. Jungstar Zion Williamson will 30 Tage lang das Gehalt der Leute zu übernehmen, die sonst in der Halle gearbeitet hätten. Inzwischen haben dutzende Teams aus den US-Ligen Spenden an Fonds zugesagt, die sich um die Hallen-Arbeitskräfte kümmern sollen.

Nicht nur Spieler und Teams leiden

Wie den ganzen mittelbar betroffenen Geschäften geholfen werden soll, ist dagegen unklar. Denn selbst auf die NFL, deren erstes Saisonspiel erst im September ausgetragen wird, hat das Coronavirus jetzt schon Auswirkungen. Im April sollen beim Draft in Las Vegas die besten neuen Spieler von den Mannschaften ausgewählt werden.

Die Liga hat längst entschieden, dass das in diesem Jahr ohne Zuschauer geschehen wird. Was das in Zahlen bedeutet, ist schwer zu sagen. 2019 kamen etwa 600'000 Menschen dafür nach Nashville – und gingen dort Essen, buchten Hotelzimmer, kauften ein.

Hart trifft das Coronavirus auch die TV-Sender in den Staaten. Für manche ist es vergleichsweise leicht, die fehlenden Live-Spiele mit Shows oder Filmen zu ersetzen. Für reine Sportsender wie ESPN dagegen ist es ein massives Problem. Die Lösung in den meisten Fällen: Spiele aus der Vergangenheit zeigen.

Wie gross die Not ist, zeigt aber das Programm von ESPN2 an diesem Sonntag. Das wird dann wie sonst nur am 8. August zu ESPN8: The Ocho umbenannt. Zu sehen sind dann: Kirschkernweitspucken, die Death-Diving-Weltmeisterschaften oder die College-Meisterschaften in Spikeball.

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