Kyrie Irving: Keine Bezahlung für NBA-Star
Keine Impfung, kein Gehalt! Die NBA bezahlt ungeimpfte Spieler nicht mehr. Für den Spieler der Brooklyn Nets Kyrie Irving kann das teuer werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-amerikanischen Sportligen NBA und NHL zahlen ungeimpfte Spieler nicht.
- Verpasst ein Profi ein Spiel mangels Corona-Impfung, wird er dafür nicht entschädigt.
- Basketball-Profi Kyrie Irving droht somit ein Verlust von 380'000 US-Dollar pro Spiel.
Wer in den US-Profiligen NBA und NHL eine Partie verpasst, weil er nicht gegen Corona geimpft ist, bekommt kein Gehalt. Diese und weitere Regeln führen zu einer hohen Impfquote vor den Saisonstarts.
Am 8. Oktober wird es wegen der Corona-Impfpflicht wohl zum ersten Mal richtig teuer für NBA-Profi Kyrie Irving. Die Brooklyn Nets treffen in der Vorbereitung auf Titelverteidiger Milwaukee Bucks. Und der 29 Jahre alte Basketballer wird allem Anschein nach nicht spielen – nicht spielen dürfen.
Die Vorschriften in New York zwingen ihn vor dem Betreten einer Sporthalle zur Vorlage eines Impfnachweises. Hat er den nicht, fällt er den zwischen Liga und Gewerkschaft ausgehandelten Corona-Regeln zufolge in die Kategorie der ungeimpften Profis. So verliert er in diesem Szenario damit sein Recht auf Bezahlung. US-Medien haben den Verlust von Kyrie Irving mal ausgerechnet: 380'000 US-Dollar – pro Partie.
Öffentlicher Appell an Kyrie Irving
Sollte Kyrie Irving also tatsächlich alle 41 Heimspiele der am 19. Oktober beginnenden NBA-Saison aus diesem Grund verpassen, summiert sich das auf mehr als 15 Millionen US-Dollar. Offiziell ist der Impfstatus des in Australien geborenen Ausnahmespielers nicht bekannt. Alle Indizien weisen aber darauf hin, dass er nicht geimpft ist.
Selbst New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio machte einen öffentlichen Aufruf: «Lass dich impfen», sagte der Politiker. «Deine Fans wollen dich sehen. Wir alle wollen dich zurück. Deine Teamkollegen wollen dich zurück.»
Beim Anlauf auf den Titel kann Nets-Trainer Steve Nash von seinem Superstar-Trio nur auf zwei Spieler setzen. Vorerst stehen nur Kevin Durant und James Harden als feste Grössen zu Verfügung – Kyrie Irving dagegen nicht.
Rund 95 Prozent geimpft
Für die Nets ist das ein Wettbewerbsnachteil. Denn die Gruppe der ungeimpften und von den zahlreichen Einschränkungen im Trainingsalltag betroffenen Spieler wird immer kleiner. Laut US-Medien liegt die Quote der geimpften Spieler in der NBA bei etwa 95 Prozent. Im Schnitt kommt auf jedes der 30 NBA-Teams derzeit wohl nur noch ein ungeimpfter Profi.
Ohne Impfnachweis gilt in der NBA und der NHL eine lange Liste von Einschränkungen. Dazu gehören unter anderem tägliche Tests und eine grundsätzliche Maskenpflicht. Zudem müssen die Spieler auf Plätzen weit entfernt von Mitspielern in der Umkleide sitzen.
LeBron James hat sich für den Schutz entschieden
Auch NBA-Superstar LeBron James war nach eigenen Angaben skeptisch, hat sich aber inzwischen für den Schutz entschieden.
«Das grosse Ziel ist, den Titel zu gewinnen und das beginnt mit Gesundheit als der Nummer eins. Wir freuen uns darüber zu wissen, dass wir uns die Gelegenheit gegeben haben, verfügbar zu sein füreinander. Darauf ist es hinausgelaufen». So begründete der 36-Jährige seinen Entschluss.
Andrew Wiggins von den Golden State Warriors hätte wegen ähnlicher Regeln in San Francisco die Heimspiele seiner Mannschaft verpasst. Er hat sich nach Angaben seines Trainers Steve Kerr aber inzwischen impfen lassen.
Bradley Beal von den Washington Wizards dagegen ist ungeimpft. Auch Jonathan Isaac von den Orlando Magic um die beiden deutschen Brüder Moritz und Franz Wagner sind ungeimpft.
Die allgemeingültigen Regeln in diesen Regionen der USA sind aber weniger streng. Darum müssen sie wegen der kanadischen Quarantänebestimmungen für ungeimpfte Einreisende wohl nur auf die Partien bei den Toronto Raptors verzichten. Auch dafür gibt es dann kein Gehalt. So teuer wie für Kyrie Irving wird es aber wohl für keinen anderen ungeimpften Spieler.