Anouk Vergé-Dépré: «Werden Turnier in Katar auf jeden Fall spielen»
Für das Beachvolley-Turnier der Frauen in Katar gelten strenge Kleidervorschriften. Das hält das Schweizer Duo Heidrich/Vergé-Depré nicht von der Teilnahme ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Im März gastiert die Beachvolleyball World Tour in Doha, Katar.
- Beim Frauen-Turnier sorgen die katarischen Behörden mit Kleidervorschriften für Wirbel.
- Das Schweizer Duo Joana Heidrich / Anouk Vergé-Depré wird trotzdem an den Start gehen.
Erstmal messen sich die besten Beachvolleyballerinnen der Welt an einem World-Tour-Turnier in Katar. Doch der Wüstenstaat sorgt mit einer Kleidervorschrift für Aufregung.
Die Frauen sollen nämlich in T-Shirts und knielangen Hosen – anstatt wie üblich in Bikinis – spielen. Und das bei Temperaturen um die 30 Grad. Das sorgt bei vielen Teilnehmerinnen für Kopfschütteln.
Das deutsche Top-Duo um Julia Sude und Karla Borger hat auch darum seine Absage für das Turnier bekannt gegeben. Und wie sieht es bei den beiden Schweizerinnen Anouk Vergé-Dépré (29) und Joana Heidrich (29) aus?
Spielerinnen wussten von Kleidervorschriften
Die amtierenden Europameisterinnen werden am Turnier in Katar teilnehmen, wie sie auf Anfrage bestätigen. Vergé-Dépré: «75 Prozent der Spielerinnen der IBVPA (internationale Spielergewerkschaft) haben dem Turnier zugestimmt. Im Wissen, dass es Kleidervorschriften geben wird.»
Es seien primär alle froh, dass überhaupt ein Turnier stattfinden könne. «Zudem sehen es viele als eine Öffnung der Sportart gegenüber einer Kultur, in der Frauen wenig Chancen auf solche Sportanlässe haben», so Vergé-Dépré weiter.
Die 29-Jährige ist Mitgründerin der Spielergewerkschaft und meint: «Die Anstrengungen der IBVPA sind, allen SpielerInnen, die in der Gewerkschaft sind, eine Möglichkeit zu geben, seine oder ihre Meinung frei zu äussern.»
«Werden auf jeden Fall spielen»
So entstehe eine demokratische Stimme, mit der dem internationalen Beachvolley-Verband Rückmeldungen gegeben werden könnten. Das sei der ganze Sinn der SpielerInnenvertretung.
Dass einzelne Spielerinnen gewisse Themen anders betrachten, werde immer so sein, meint Vergé-Dépré. «Aber wir werden in Katar auf jeden Fall spielen.»