Adelboden-Liveticker: Daniel Yule krönt sich zum Chuenisbärgli-König
Das Wichtigste in Kürze
- Erstmals seit 2008 gewinnt ein Schweizer in Adelboden.
- Daniel Yule triumphiert in einem packenden Slalom auf dem Chuenisbärgli.
- Henrik Kristoffersen (NOR) wird Zweiter, Marco Schwarz (Ö) belegt Rang drei.
Beinahe sprachlos
«Es war unglaublich», sagt der Triumphator über seine Zieleinfahrt. «Ich habe den Fehler im Flachstück gemacht und dachte ‹Das war's heute mit dem Sieg›. Dann war es ein bisschen überraschend, ins Ziel zu kommen und Grün zu sehen. Mit all diesen Fans ist es einmal gewesen – diese Emotionen werde ich nie mehr vergessen.»
Yule triumphiert in Adelboden
Was für ein Krimi bis zur Ziellinie! Yule nimmt einen komfortablen Vorsprung mit, doch im Flachstück bremst ihn ein Patzer aus. Dennoch reicht es, um im Ziel hauchdünn vor Kristoffersen zu bleiben. Der Norweger muss sich mit Platz zwei begnügen, der Österreicher Marco Schwarz wird Dritter.
Für Ramon Zenhäusern bleibt nach Halbzeit-Rang drei nur der undankbare vierte Platz. Loic Meillard rutscht auf Rang neun zurück, Marc Rochat wird Sechzehnter. Für Reto Schmidinger gibt es dank Platz 23 ebenfalls noch Punkte. Pech hat Tanguy Nef, der nach Platz vier zur Halbzeit im zweiten Durchgang ausscheidet.
1 - Daniel Yule
Es sah so gut aus – doch Yule passiert vor dem Steilhang ein schwerer Fehler. Es ist ein Thriller – den Yule gewinnt!
2 - Clement Noel
Vom ersten Tor an brennt der Franzose ein wahres Feuerwerk ab. Aber ein schwerer Fehler im Zielhang wirft in hinaus – und damit steht fest, ein Schweizer steht auf dem Podest. Wer wird es? Zenhäusern als Dritter, oder Yule als vielleicht Erster?
3 - Ramon Zenhäusern
Bei der ersten Zwischenzeit ist der Vorsprung aus dem ersten Lauf schon weg, aber Zenhäusern kämpft sich zurück. Im Steilhang liegt er dann 0,08 Sekunden zurück – im Ziel fehlen 0,13 Sekunden. Das ist nur Rang drei – und zwei Läufer kommen noch.
4 - Tanguy Nef
Der Genfer nimmt 32 Hundertstelsekunden Vorsprung auf Kristoffersen mit. Aber kurz vor dem Steilhang passiert der Fehler – und Nef ist nach einem Einfädler ausgeschieden. Noch stehen zwei Schweizer Sieghoffnungen oben...
5 - Loic Meillard
Der erste von vier Schweizern unter den besten Fünf macht, was er kann. Der Zielkessel glüht ihm entgegen – aber er kann Kristoffersen nicht abfangen, trotz einer halben Sekunde Vorsprung zwischenzeitlich. Er rutscht weit zurück und ist im Ziel nur Siebter.
6 - Alexander Khoroshilov
Der Russe büsst früh knapp vier Zehntel auf Kristoffersen ein, die er nicht mehr zurückgewinnt. Im Steilhang wächst der Rückstand an, am Ende fehlt eine Sekunde. Zwischenrang 13 ist Khoroshilov zu wenig, das macht die Reaktion im Ziel deutlich.
7 - Marco Schwarz
Der Österreicher liefert sich mit dem entfesselten Kristoffersen ein Kopf-an-Kopf-Duell. Im Ziel hat der Norweger dann aber doch die Nase vorne, Schwarz fehlen 0,05 Sekunden.
8 - Henrik Kristoffersen
Der Führende im Slalom-Weltcup hat sichtlich Wut im Bauch nach dem ersten Durchgang. Er nutzt diese Wut – und verdrängt Muffat-Jeandet mit 0,18 Sekunden Vorsprung wieder von der Spitze.
9 - Victor Muffat-Jeandet
Im ersten Durchgang war der Franzose zeitgleich mit Matt. Aber ihm geht der zweite Durchgang bedeutend besser von der Hand. Und er ist es, der Strasser entthront – 0,09 Sekunden Vorsprung rettet er ins Ziel.
10 - Michael Matt
Der Österreicher geht mit fast sechs Zehntelsekunden Vorsprung auf Strasser ins Rennen. Schon bei der ersten Zwischenzeit ist fast alles davon weg, bei Matt ist derzeit der Wurm drin. Im Ziel liegt er nur auf Rang 17, gerade noch vor Lizeroux und Winters.
11 - Luke Winters
Der US-Amerikaner sorgte im ersten Lauf mit einer beherzten Fahrt zu Platz elf für Furore. Aber er verpatzt seinen Lauf völlig, verliert viel Zeit. Im Ziel ist er mit zwei Sekunden Rückstand auf Zwischenrang 18 und damit Letzter.
12 - Stefan Hadalin
Drei Zehntel Vorsprung hat der Slowene bei der letzten Zwischenzeit – drei Zehntel Rückstand im Ziel. Linus Strasser kann nur lachen, Hadalin freut Platz acht nicht so wirklich.
13 - Alexis Pinturault
Der Franzose büsst schon früh seinen ganzen Vorsprung auf Strasser ein. Im Steilhang geht er noch einmal in Führung, aber im Ziel ist es mit 0,09 Sekunden Rückstand nur Rang drei.
14 - Atle McGrath
Was für ein Auftritt des Norwegers! Mit Startnummer 75 für den zweiten Durchgang qualifiziert und auf dem Weg zur neuen Bestzeit. Aber er fädelt beim selben Tor ein wie Feller zuvor... Schade, aber eine ausgezeichnete Talentprobe!
15 - Jean-Baptiste Grange
Der Franzose erwischt keinen berauschenden Lauf und muss sich im Ziel mit Rang sieben begnügen. Linus Strasser bleibt unangetastet.
16 - Manuel Feller
Der Österreicher sieht die Ziellinie heute nicht. Ein Einfädler vor der Kante zum Zielhang wird ihm zum Verhängnis.
17 - Fabio Gstrein
Der junge Österreicher nimmt drei Zehntel Vorsprung auf Strasser mit, bringt sie aber nicht ins Ziel. Gerade einmal acht Hundertstel fehlen Gstrein im Ziel auf den Deutschen. Das reicht für Zwischenrang zwei.
18 - Marc Rochat
Mit Startnummer 61 ging Marc Rochat in den ersten Durchgang und schaffte sensationell Rang 18. Im zweiten Lauf kommt aber auch er gegen Strasser nicht an. Es ist Platz sechs im Ziel, aber die Begrüssung von den Tribünen fällt frenetisch aus.
19 - Simon Maurberger
Der Italiener kann mit dem starken Strasser nicht mithalten. Sein Vorsprung ist schon bei der ersten Zwischenzeit weg, im Ziel ist es vorerst nur Rang acht.
20 - Andre Myhrer
Der schwedische Routinier kann seine souveräne Technik auf dem schwierigen Hang voll ausspielen. Aber auch er verliert im Schlussstück viel auf Strasser und reiht sich nur auf Platz vier ein.
21 - Filip Zubcic
Vom Start weg geht der Kroate volles Risiko, sein Ritt auf Messers Schneide wird nicht belohnt. Im Ziel reicht es nur zu Zwischenrang fünf.
22 - Erik Read
Der Kanadier übernimmt mit der Einfahrt in den Steilhang knapp die Führung, kann sie aber nicht bis ins Ziel halten. Mit nur 0,16 Sekunden Rückstand muss er sich auch noch hinter Foss-Solevaag anstellen.
23 - Sebastian Foss-Solevaag
Der Norweger verliert seinen hauchdünnen Vorsprung auf Strasser schon im oberen Streckenteil, kämpft sich aber zurück. Dem starken Finish des Deutschen kann er aber nichts entgegenzusetzen und wird Zweiter.
24 - Linus Strasser
Der Deutsche überrascht mit einem starken Finish, brennt unten im Steilhang ein Feuerwerk ab. Mit einem Vorsprung von 26 Hundertstelsekunden vor Popov übernimmt er dessen Platz in der Leaderbox.
25 - Marc Digruber
Der Österreicher versucht es aggressiv und spritzig, aber das geht nur bedingt auf. Im Ziel ist es Rang drei, er schiebt sich knapp vor Ryding.
26 - Dave Ryding
Nach einem verpatzten ersten Lauf fährt bei dem Briten die Wut mit. Aber nach starkem Beginn geht ihm im Steilhang die Kraft aus. Er muss sich mit Zwischenrang drei begnügen.
27 - Albert Popov
Gross' Fahrt wirkte souverän, aber der Bulgare legt gleich nach. Er nimmt dem Italiener eine halbe Sekunde ab und schnappt sich die Zwischenführung.
28 - Stefano Gross
Der Italiener zeigt eine souveräne Fahrt und markiert klar die neue Bestzeit. Fast sechs Zehntel liegt er vor Schmidinger, der es nicht einmal bis in die Leaderbox geschafft hat.
29 - Reto Schmidinger
Als Zweiter im Finaldurchgang startet der erste von sechs qualifizierten Schweizern. Reto Schmidinger nimmt drei Hundertstelsekunden Vorsprung mit, verliert diese aber. Doch mit einem wilden Ritt im Zielhang holt er noch einmal was heraus und übertrumpft Lizeroux. Es sind die ersten Weltcuppunkte für ihn in diesem Winter!
30 - Julien Lizeroux
Der Franzose eröffnet den zweiten Durchgang auf dem Chuenisbärgli. Seine Zeit von 1:50,78 ist der erste Richtwert in der Endabrechnung. Was ist drin für den einstigen Adelboden-Sieger?
Die Ausgangslage
Letztmals stand 2008 mit Marc Berthod ein Schweizer auf dem Adelboden-Siegerpodest ganz oben. Am gestrigen Samstag konnte Loic Meillard Platz drei zur Halbzeit nicht für einen Exploit nutzen. Vor dem zweiten Durchgang im Slalom stehen die Chancen jedoch hervorragend.
Gleich vier Schweizer liegen nach dem ersten Lauf in den Top Fünf. Daniel Yule führt 0,25 Sekunden vor dem Franzosen Clement Noel. Dahinter reihen sich Ramon Zenhäusern (+0,33), Tanguy Nef (+0,35) und Loic Meillard (+0,48) ein.
Insgesamt haben sechs Schweizer den zweiten Lauf erreicht. Marc Rochat fuhr mit Startnummer 61 zu einem starken Zwischenrang 18. Reto Schmidinger schaffte mit Rang 29 und 1,49 Sekunden Rückstand gerade noch die Qualifikation.
Und es wird ein enges Finale auf dem Chuenisbärgli. Auf Platz 17 ist der Österreicher Fabio Gstrein der erste, der mehr als eine Sekunde Rückstand zur Spitze hat.
Den ersten Lauf gibt es hier zum Nachlesen!