Anna Seidel zurück in der Spitze: Dritte EM-Medaille
Shorttrackerin Anna Seidel hat ihr Formtief überwunden. Nach unbefriedigenden Rennen im Weltcup holt die Dresdnerin erstmals auf ihrer Spezialstrecke über 1500 Meter auf das EM-Podest.
Das Wichtigste in Kürze
- Anna Seidel hat sich in die europäische Shorttrack-Elite zurückgekämpft.
Mit einer Bronzemedaille auf ihrer Spezialstrecke über 1500 Meter machte die 21-Jährige bei den Europameisterschaften in Debrecen ihren durchwachsenen Saison-Auftakt im Weltcup vergessen.
«Ich habe mich bei diesem Wettkampf endlich wieder mit mir im Reinen gefühlt», sagte die Dresdnerin und präsentierte bei Facebook ihren Fans stolz die dritte EM-Medaille ihrer Karriere. Die zweimalige Olympia-Teilnehmerin hatte zuvor gleichfalls dritte Plätze 2016 in Sotschi und 2018 auf der Heimbahn in Sachsen jeweils über 1000 Meter verbucht.
Über 500 und 1000 Meter hatte Seidel durch Stürze ihre Chancen früh eingebüsst. «Der Sturz im Viertelfinale über 500 Meter war ein kleiner Schock, den ich aber jetzt ganz gut verschmerzen kann, zumal das ohnehin nicht meine Spezialstrecke ist», sagte sie.
Dennoch erreichte sie das Superfinale über 3000 Meter, wurde dort aber nach einer Rangelei mit der neuen Europameisterin Suzanne Schulting aus den Niederlanden disqualifiziert und musste in der Endabrechnung mit Rang neun vorliebnehmen. «Es war ein superstarkes Rennen von ihr. In Sachen Behinderung hätte es auch genauso gut die Holländerin treffen können», sagte Sportdirektor Matthias Kulik zum Lauf von Seidel, die zudem die deutsche Staffel mit dem Sieg im kleinen Finale auf den fünften EM-Rang führte.
Auch die deutschen Herren verbuchten am Schlusstag mit Rang fünf in der Staffel ihr bestes EM-Ergebnis. Adrian Lüdtke, Christoph Schubert, Robin Benzing und Robin Tenzer gewannen überraschend das B-Finale und deuteten damit gewachsene Leistungsstärke an.