Beat Feuz: «Da habe ich entschieden, dass ich aufhöre»
In weniger als einem Monat bestreitet Beat Feuz (35) die letzte Abfahrt seiner erfolgreichen Karriere. In Bormio spricht der Schangnauer über seinen Entscheid.
Das Wichtigste in Kürze
- An einem Medientermin in Bormio hat sich Beat Feuz heute zu seinem Rücktritt geäussert.
- Er sei nicht mehr bereit gewesen, alles in den Körper zu investieren.
- Den Rücktritts-Entscheid traf er bei der Besichtigung in Lake Louise.
Nach seinem Lieblingsrennen in Kitzbühel ist Schluss: Vor Weihnachten verkündet Beat Feuz, dass er seine Ski-Karriere beenden wird. Der 35-Jährige hat in seiner Karriere je drei Medaillen an Weltmeisterschaften gewonnen. Im vergangenen Februar krönt er seine Karriere mit Olympiagold in der Abfahrt.
An einem Medientermin in Bormio erklärt der Schangnauer, dass der Entscheid nicht Hals über Kopf gefallen sei. Die Vorbereitung und die Nordamerika-Reise habe er nämlich ganz normal in Angriff genommen.
«Katrin hat mich verstanden und unterstützt»
«Am Abfahrts-Tag in Lake Louise habe ich bei der Besichtigung gemerkt, dass ich das nicht mehr möchte. Danach habe ich zuhause angerufen und gesagt, dass ich aufhöre», erzählt Beat Feuz. Seine Partnerin Katrin Triendl habe ein paar Sekunden gebraucht, «doch sie hat mich verstanden und unterstützt.»
Feuz erklärt, dass er genug vom Skisport habe. «Ich habe auch genug erlebt, aber das Leben als Rennfahrer fühlt sich nicht mehr richtig an. Es sind andere Sachen im Leben wichtiger geworden, allem voran die Familie», so Feuz, der zweifacher Vater ist.
Der Schangnauer habe auf seinen Körper gehört und gemerkt, dass keinen Sinn mehr mache, zu kämpfen. «Möchte ich noch konkurrenzfähig sein, müsste ich viel investieren. Und dazu bin ich nicht mehr bereit», so Feuz. «Zudem will ich auch nicht einfach ein Mitfahrer sein, das ist nicht mein Anspruch.»
Beat Feuz: «Bei der WM geht es um Medaillen, nicht um einen Feuz»
Dass der 35-Jährige auf die WM verzichtet, habe er sich gut überlegt. «Ich musste auch meiner Linie treu bleiben. Seit ich im Weltcup bin, sind die Klassiker wie Wengen oder Kitzbühel meine wichtigsten Rennen. Für diese beiden Abfahrten will ich noch konkurrenzfähig sein», erklärt der «Kugelblitz».
Bis zur WM sei das Programm danach noch dicht gedrängt und intensiv. Zudem solle es an einer Weltmeisterschaft um die Medaillen gehen. «Und nicht um einen Feuz, der aufhört», so der Schweizer.