Beat Feuz: «Marco Odermatt ist ein ähnliches Phänomen wie Djokovic»
Ex-Abfahrer und SRF-Experte Beat Feuz vergleicht in einem Interview Ski-Überflieger Marco Odermatt mit Novak Djokovic.
Das Wichtigste in Kürze
- Beat Feuz spricht in einem Interview über Marco Odermatt.
- Der 36-Jährige vergleicht Odi mit Tennis-Superstar Novak Djokovic
- Odermatt sei ein «ähnliches Phänomen» wie der Serbe.
Beat Feuz bestritt im Januar 2023 am Lauberhorn und Hahnenkamm seine letzten Rennen. Vor dem Kitzbühel-Wochenende spricht der 36-Jährige in einem Interview mit Keystone-SDA über Ski-Überflieger Marco Odermatt. Feuz erzählt zudem, dass es ihn nicht mehr reizt, die Streif oder andere Pisten nochmals im Renndress zu meistern.
Frage: Finden Sie Worte für das, was Marco Odermatt leistet?
Beat Feuz: «Nein, da gibt es nicht mehr viele Worte. Das habe ich ihm nach seinem Super-G-Sieg in Bormio auch so geschrieben. Zudem, dass er mit jedem Sieg und Podestplatz noch ein bisschen stärker, seine Konkurrenten hingegen zugleich etwas schwächer werden. Gerade im Riesenslalom kommt es mir manchmal so vor, dass ausser Marco Odermatt gar keiner mehr mit dem Sieg rechnet.»
Frage: Marco Odermatt hat sich quasi die Aura eines Unbesiegbaren erschaffen.
Feuz: «Es ist ein ähnliches Phänomen wie bei Novak Djokovic. Dessen Konkurrenten haben fast Angst, gegen ihn anzutreten, weil sie wissen, dass sie nicht gewinnen. Das findet Djokovic natürlich cool, denn es bedeutet für ihn schon der halbe Sieg. Mir kommt es vor, als müsse sich Marco im Starthaus eines Riesenslaloms vergleichbar fühlen.»
Frage: Wer kann ihn stoppen?
Feuz: «Keiner.»
Frage: Vielleicht er sich selbst, indem er es einmal übertreibt?
Feuz: «Das wäre möglich. Es wird aber nicht passieren, dafür ist er zu schlau.»
«Die Rückmeldungen sind positiv»
Frage: Sie sind Co-Kommentator beim Schweizer Radio und Fernsehen. Den ersten grossen Auftritt hatten Sie im Dezember in Gröden. Wie zufrieden waren Sie danach?
Feuz: «Ich wollte so sein, wie ich immer bin. Zufrieden? Selbst konnte ich es absolut nicht einschätzen. Doch die Rückmeldungen sind positiv.»
Frage: Auch am Lauberhorn war viel Lob über die Art und Weise, wie Sie Ihre Rolle ausüben, zu hören. Ging der Rollenwechsel einfach vonstatten? Manchmal interviewen Sie fürs Programm vor den Rennen auch Ihre ehemaligen Trainer.
Feuz: «Das ist sicher noch der anspruchsvollste Teil für mich. Das habe ich ja nicht gelernt und ich bin nicht wirklich geübt darin.»
Frage: Könnten Sie in Wengen oder Kitzbühel noch in die Punkte fahren?
Feuz: «Keine Ahnung. Wenn man mich in Wengen mit der Nummer eins starten lässt (tiefe Startnummern sind am Lauberhorn klar im Vorteil – Red.), dann vielleicht schon. Aber mit Startnummer dreissig sicher nicht mehr. Sobald die Piste wellig und mit Schlägen durchsetzt ist, dann würde ich mich nicht mehr trauen. Und in Kitzbühel ist das Ganze noch extremer. Mich reizt es schlicht nicht mehr, im Renndress am Limit den Berg runterzufahren.»