Dominik Paris über Stürze: «Jeder will auf Odis Niveau kommen...»
Dominik Paris bringt nebst dem dichten Programm einen weiteren Grund für die vielen Stürze in Wengen auf den Tisch: Das unglaubliche Niveau von Marco Odermatt.
Das Wichtigste in Kürze
- Marco Odermatt fährt in einer eigenen Liga – und alle möchten dieses Niveau erreichen.
- Dominik Paris spricht im ORF über den schlimmen Sturz von Aleksander Kilde.
- Von Doppel-Abfahrten hält er nicht viel. «...dann bist du wieder für eine Woche sicher.»
Der Sieg von Marco Odermatt bei der Original-Abfahrt am Lauberhorn wird vom heftigen Crash von Aleksander Kilde überschattet. Der Norweger renkt sich die Schulter aus und zieht sich Schnittverletzungen an der Wade zu.
An den Tagen zuvor reissen die Kreuzbänder von Alexis Pinturault und Marco Kohler nach Stürzen.
Nach Kildes Sturz war Dominik Paris Interview-Gast beim ORF. Der Italiener ist sichtlich berührt.
«Es geht einem nicht gut – man sieht das überhaupt nicht gern, bei keinem Fahrer. Hier nimmt es mich noch ein bisschen mehr mit, weil wir seit zehn Jahren miteinander fahren und gute Freunde sind. Scheisse.»
Dominik Paris: «Marco Odermatt hat so ein hohes Niveau – und jeder will dahin»
«Domme» wird gefragt, ob der Ski-Sport am Limit angekommen sei. «Wir bewegen uns alle am Limit, die Piste wird härter, es verändert sich, es wird eisiger und unruhiger. Und dann kommt noch die Müdigkeit hinzu.»
Paris bringt aber einen anderen Punkt ins Spiel. «Odi hat so ein hohes Niveau und jeder will irgendwie dahin. Odi fährt so schnell – und jeder bewegt sich noch ein bisschen mehr am Limit. Und dann bringt dich auf einmal ein kleiner Schlag aus dem Gleichgewicht...»
Bei Stürzen komme es dann nur noch draufan, ob man Glück oder Pech hat. Was bei Kilde im Spital endete, sei bei ihm glimpflich ausgegangen in Bormio.
Gefahr von Doppel-Abfahrten: «Wenn du zweimal über deinem Limit läufst, dann...»
So oder so: Drei Speed-Rennen in Wengen – auch Odermatt äusserte sich live am TV kritisch – seien happig. «Es ist sicher nicht ideal. Irgendwo müssen sie die Rennen nachholen. Aber muss es unbedingt sein, dass wir so viele Rennen an einem Wochenende fahren?»
Doppel-Abfahrten halte er für «nicht ideal». Egal wo.
Denn: «Bei Abfahrten ist einfach der Reiz da: Ich gehe einmal in der Woche ans Limit, riskiere alles. Und bin dann wieder für eine Woche oder ein Jahr sicher. Wenn du aber in einer Woche zweimal über deinem Limit läufst, dann ist die Gefahr grösser, dass es Stürze gibt.»
Auch bei der Fis hat man das Problem erkannt. Markus Waldner gab nach dem Horror-Sturz von Kilde bekannt: Künftig sollen nicht mehr alle Speed-Rennen zwingend nachgeholt werden. «Man hat gesehen, dass viele Fahrer durch das volle Programm physisch überfordert waren.»