Kilde: Darum ist Marco Odermatt Fluch und Segen für mich
Das Duell Marco Odermatt (26) gegen Aleksander Kilde (31) dürfte auch diesen Weltcup-Winter prägen. Der Norweger erklärt, was das Duell ausmacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Aleksander Kilde erklärt, warum sich Rivale Marco Odermatt und er mögen.
- Der Schweizer sei für seine Karriere Fluch und Segen zugleich.
- Seine Beziehung zu Mikaela Shiffrin habe ihn zu einem besseren Sportler gemacht.
Im 1. Training auf der neuen Abfahrtsstrecke Zermatt/Cervinia lassen es die beiden Top-Cracks Marco Odermatt und Aleksander Kilde langsam angehen. 1,61 und 2,17 Sekunden verlieren die beiden auf die Schnellsten.
Trotzdem ist wie in den meisten Speed-Rennen davon auszugehen: Der Sieg führt nur über den Schweizer und den Norweger.
Trotz der Konkurrenzsituation mögen sich Marco Odermatt und Kilde. Der Norweger erklärt in der «Berner Zeitung», dass ihr gutes Verhältnis nicht nur Show sei. «Wir mögen uns, weil wir leidenschaftliche Skifahrer sind. Und das Leben ist zu kurz, um keine Freude zu haben, dem anderen etwas nicht zu gönnen.»
Einzig punkto Verdienst sieht sich der Norweger im Vergleich mit Marco Odermatt im Hintertreffen. Grund sind die alten Strukturen im norwegischen Skiverband. Dieser verbietet den Athleten unter anderem einen persönlichen Kopfsponsor.
«Gewinne ich ein Rennen und Odermatt fährt auf Rang 5, wird er dank seiner persönlichen Sponsoren dennoch mehr verdienen. Das ist etwas unfair», so Kilde.
Kilde: Marco Odermatt nimmt mir Siege, aber macht mich besser
Dabei gehe es ihm weniger um seine Situation. «Ich bin zufrieden, ich verdiene genug Geld. Aber für die jungen Norweger, die noch nicht ganz so erfolgreich sind, ist die Situation sehr schwierig.»
Klar ist: Marco Odermatt und Aleksander Kilde hätte ohne den anderen wohl mehr Siege im Gepäck. Das sei im Sport Fluch und Segen: «Er nimmt mir Siege und Trophäen weg, aber er macht mich auch besser», so Kilde.
«Wenn ich zum Beispiel Klimmzüge mache, denke ich an Odi. Ich sage mir: Er macht sicher mehr als du, also hänge ich noch einen Zug oder zwei Züge an»
Kilde: «Mikaela gibt sich nie zufrieden»
Doch nicht nur Rivale Marco Odermatt macht den Norweger zu einem besseren Sportler. Auch seine Freundin Mikaela Shiffrin hat einen grossen Einfluss auf den 31-Jährigen: «Sie ist extrem ehrgeizig und hat wahnsinnig hohe Ansprüche an sich selbst. Obwohl sie schon so viel gewonnen hat, gibt sie sich nie zufrieden.»
Shiffrin verhalte sich wie eine Fahrerin, die nicht die Beste der Welt ist, sondern noch nichts erreicht habe. Sie sehe immer tausend Dinge, die es zu verbessern gäbe. «Wir unterstützen uns gegenseitig und sind sicher bessere Sportler, als wir es vor der Beziehung waren.»
Dass er mit seinem Schatz öfter als gewollt in den sozialen Medien präsent ist, daran hat sich Aleksander Kilde gewöhnt. «Bei gemeinsamen Beiträgen auf Social Media muss ich meine Komfortzone oft verlassen», so der Norweger im «BZ»-Interview. «Ich sage dann vielleicht eher Nein, aber am Schluss überzeugt sie mich und es passt.»