Marco Odermatt: FIS-Rennchef will seine Wunderwaffe verbieten!
Die zuletzt heftigen Stürze haben im Ski-Weltcup eine Sicherheitsdebatte ausgelöst. Muss Marco Odermatt künftig auf seine Carbonschienen verzichten?
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Speed-Rennen wurden in dieser Saison von heftigen Stürzen überschattet.
- Mehrere Athleten fallen mit teils schweren Verletzungen aus.
- Die ausgelöste Sicherheitsdebatte wirft den Fokus auch auf eine Wunderwaffe von Odermatt.
Die Liste der gestürzten Fahrer, die sich schwer verletzen, ist seit den Kitzbühel-Rennen um zwei Namen länger. Die beiden Franzosen Alexis Pinturault und Florian Loriot fallen aus. Für ersteren ist die Saison vorbei.
Bereits davor mussten mehrere Athleten ihre Saison aufgrund heftiger Crashs vorzeitig beenden. Dazu gehört mit Cyprien Sarrazin auch ein grosser Konkurrent um Siege in der Abfahrt und im Super-G.
Im Ski-Zirkus ist als Folge der Stürze eine Sicherheitsdebatte entfacht. Aleksander Kilde sagte jüngst gegenüber SRF: «Es passiert in jedem Rennen und ist nicht gut für unseren Sport. Man kann niemandem die Schuld dafür geben, aber man muss gemeinsam schauen, was man machen kann.»
Muss Marco Odermatt auf Schienbeinschoner verzichten?
Auch FIS-Rennchef Hannes Trinkl sieht Handlungsbedarf. Bei «ServusTV» sagt der österreichische Abfahrts-Weltmeister von 2001: «Nächste Saison wollen wir schon einige Dinge umsetzen.»
Besonders in zwei Aspekten sieht er grosses Potenzial: «Carbonschienen wollen und müssen wir verbieten. Rennanzüge sind das A und O, da kann einiges umgesetzt werden.»
Es gebe Materialien, die den Athleten etwas langsamer machen, der Stoff könne dicker und wärmer werden. «Das probieren wir so schnell wie möglich umzusetzen», so Trinkl.
Grosse Sicherheits-Sitzung geplant
Ein Verbot von Carbonschienen würde auch Weltcup-Dominator Marco Odermatt betreffen. Der 27-Jährige fährt seit geraumer Zeit mit einem Schutz am Schienbein. Grund dafür sind starke Schmerzen, die ihn zu Beginn seiner Weltcup-Karriere begleitet hatten.
Das Wichtigste sei laut Trinkl, die Athleten in die Entscheidung einzubinden. «Die müssen sich den ganzen Sommer darauf einstellen können.»
Bereits diese Woche soll eine grössere FIS-Sitzung zum Thema Sicherheit stattfinden.
Für Marco Odermatt und Co. steht am Sonntag (11.30 Uhr) in Garmisch-Partenkirchen die nächste Abfahrt auf dem Programm.