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ÖSV-Präsident Schröcksnadel: Talente sollen früher in den Weltcup

Peter Gerber Plech
Peter Gerber Plech

Österreich,

Kritik für den ÖSV: Die Alpinen bleiben nach dem Hirscher-Rücktritt hinter den hohen Erwartungen zurück. Talente sollen deshalb künftig früher in den Weltcup.

Schröcksnadel
ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel auf der Piste. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Marcel Hirscher hat im österreichischen Ski-Zirkus eine grosse Lücke hinterlassen.
  • Diese sollen nun junge Talente füllen.
  • ÖSV-Präsident Peter Schröcknadel will dem Nachwuchs den Weg in den Weltcup erleichtern.

Tragen in den Weltcup-Abfahrten der Saison 2020/21 Maximilian Kacic (20), Selina Stecher (18), Lukas Broschek (17), Amanda Salzgeber (17) oder Luis Tritscher (17) die Startnummern und die Hoffnungen einer ganzen Skination?

Holen sich Lukas Feurstein (18), Magdalena Egger (19), Joshua Sturm (18), Emily Schöpf (19), Noah Geihseder (18) oder Simon Oberhamberger (19) nächsten Winter die Startplätze für die Riesenslaloms auf höchster Stufe?

Ganz abwegig ist das nicht. Denn, so hat es ÖSV-Präsident Peter Schröcknadel am 6. Februar in Wien erklärt, die jungen Rennfahrer sollen künftig nicht mehr so lange warten müssen, bis sie im Weltcup an den Start dürfen.

Begrüssen Sie den Ansatz von Peter Schröcksnadel?

Der Weg an die Spitze soll verkürzt werden, so das erklärte Ziel der ÖSV-Führung. Die nächste Generation der Weltcup-Athleten soll sich also künftig nicht zuerst im Europacup mit absoluten Top-Resultaten hochdienen und den nächsten Schritt auf der Karriereleiter verdienen müssen.

«Wir haben immer gemeint, wir müssen warten, bis einer 22 oder 24 ist», wird Schröcksnadel in diversen österreichischen Medien zitiert. Das sei, wie andere Nationen aufzeigen würden, ein Irrtum. Andere Nationen würden junge Fahrer starten lassen, und diese seien schnell.

Dabei denkt Schröcksnadel wohl an Alice Robinson, Lucas Braathen oder Alex Vinatzer. Künftig werde es also auch für blutjunge Talente aus Österreich Startplätze auf höchster Stufe geben, kündigte der 78 Jahre alte ÖSV-Präsident an.

Keine wirklich «neue Praxis»

Aber so ganz neu ist diese angekündigte Praxis auch beim österreichischen Skiverband nicht. Fast scheint es ein bisschen so zu sein, dass man in den Zeiten, in denen teils heftige Kritik auf die ÖSV-Mannschaft der Nach-Hirscher-Ära einprasselt, zur Beruhigung alten Wein in neuen Schläuchen anbieten will.

Hirscher
Marcel Hirscher hat im österreichischen Ski-Zirkus eine grosse Lücke hinterlassen. - Keystone

Die «neuen» Namen, wie Fabio Gstrein (22) oder Adrian Pertl (23), die in diesem Winter im Weltcup von der Öffentlichkeit wahrgenommen worden sind, sind a) nicht blutjung und b) nicht erst 2019/20 in den Weltcup gekommen.

Pertl zum Beispiel gab sein Debüt schon als 21-Jähriger im Januar 2018 und Gstrein war bei seinem ersten Weltcup-Einsatz gar erst 20 Jahre alt. Und auch Benjamin Raich, Matthias Mayer, Marcel Hirscher oder Katharina Liensberger bestritten im Alter von 18 Jahren die ersten Weltcup-Rennen.

Fabio Gstrein
Österreichs Fabio Gstrein in Aktion. - Keystone

Nicole Hosp war gar erst 17-jährig und Manuel Feller immerhin als 20-Jähriger schon kein Teenager mehr. Übrigens ein ganz normaler Vorgang, wenn ältere Mitarbeiter – oder in diesem Fall Rennfahrer – abtreten, dass Nachwuchskräfte ins Team nachstossen.

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