Simon Ammann nimmt Anlauf für seine 21. Vierschanzentournee
Erfolg und Enttäuschung lagen für Simon Ammann bei der Vierschanzentournee stets eng beieinander. In diesem Jahr stehe der Wind günstig, hofft der Toggenburger.
Das Wichtigste in Kürze
- Simon Ammann versucht zum 21. Mal die Vierschanzentournee zu gewinnen.
- Der Titel blieb dem Doppel-Doppelolympiasieger bisher verwehrt.
- Ammann erlebte dabei grosse Erfolge und schwere Rückschläge.
Simon Ammann wird am Samstag mit der Qualifikation in Oberstdorf zum 21. Mal eine Vierschanzentournee in Angriff nehmen. Dieser Titel wird dem Schweizer Jahrhundert-Skispringer aber wohl weiterhin fehlen. Je zweimal Zweiter und Dritter war bisher das höchste der Gefühle. In Erinnerung bleibt zudem der fürchterliche Sturz vor drei Jahren in Bischofshofen, der den letzten Teil von Ammanns Karriere massgeblich beeinflusst hat.
Zuletzt ging es jedoch wieder aufwärts für den 37-Jährigen. In Engelberg verpasste Ammann gestern Donnerstag das Podest nur um wenige Punkte. Am Schluss verbesserte er sich auf Rang sechs. Andreas Schuler folgte auf Rang sieben, Sandro Hauswirth auf Rang elf. Ammann erfüllt damit die Bedingungen, um morgen Samstag in Oberstdorf die Qualifikation zu bestreiten.
Vier unterschiedliche Schanzen an vier unterschiedlichen Orten
An der 67. Vierschanzentournee werden heuer insgesamt 100'000 Zuschauer erwartet. Vier Schanzen mit vier unterschiedlichen Profilen warten auf die Springer. Der Start ist morgen Samstag in Oberstdorf mit der Qualifikation, am Sonntag findet das Springen statt. Danach Garmisch-Partenkirchen am 1. Januar, Innsbruck am 4. Januar und Bischofshofen am 6. Januar.
Ammanns Erfolge auf der Vierschanzentournee
Vor 21 Jahren, bei seinem ersten Springen überraschte der 16-jährige Gymnasiast und Bauernsohn ein erstes Mal. Er wird in Oberstdorf auf Anhieb 15. und darf dann auch in Garmisch und Innsbruck springen. Er schafft überraschend die Qualifikation für die Olympischen Spiele 1998 in Nagano. «Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet», gibt er zu.
Nach einer Baisse springt er 2001 in Oberstdorf erstmals aufs Podest. Einen guten Monat später gewann er trotz Maturastress in Salt Lake City seine ersten zwei Olympia-Goldmedaillen – noch vor dem ersten Weltcupsieg.
In den Folgejahren etabliert sich Ammann an der Weltspitze. 2008 gewinnt er das Springen in Oberstdorf, trotzdem bleibt in der Gesamtwertung nur Platz zwei. Im Jahr darauf stellt er in Garmisch den immer noch gültigen Schanzenrekord auf. «Einfach wahnsinnig, davon habe ich geträumt. Mein Pulsschlag war bestimmt bei 180», schwärmt er danach. Ammann gewinnt in diesem Winter den Gesamt-Weltcup und in Vancouver zwei weitere Olympia-Goldmedaillen.
Danach kommt er an der Vierschanzentournee nicht mehr über Rang zwei oder drei hinaus. 2014 dann in Bischofshofen der schwere Sturz. Die Diagnose: schwere Hirnerschütterung und starke Prellungen im Gesicht. Er wechselt danach vom schwächeren linken Bein auf das rechte für den Ausfallschritt beim Telemark. So richtig in Griff bekommt er seine Probleme aber bis heute nicht.