Ski Alpin: Die Schweiz auf gutem Weg zum Sieg in Nationen-Wertung
Jahre der Demütigung im Ski Alpin könnten in diesem Winter enden. Die Schweiz führt in der Weltcup-Nationenwertung vor Österreich. Allerdings nur hauchdünn.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit 30 Jahren gewann immer Österreich die Nationen-Wertung im Ski-Weltcup.
- Dank dem gestrigen Sieg von Daniel Yule liegt die Schweiz aber jetzt auf Rang 1.
- Die Aussichten, die österreichische Dominanz zu durchbrechen, sind gut.
Dreissig dunkle Jahre liegen im Ski Alpin hinter uns, denn seit 1990 gewann stets Österreich die Weltcup-Nationen-Wertung. Dass es die Schweiz in dieser Epoche trotzdem 24-mal aufs Podest schaffte (18-mal Zweiter, 6-mal Dritter) ist überhaupt kein Trost.
Und nicht nur, dass unser östlicher Nachbar stets gewann, er tat dies auch überaus dominant. In der Saison 2013/14 sammelte Österreich beispielsweise 11'489 Punkte, die Schweiz als Zweite 5773. Immer wieder gelang es den Ösis, doppelt so viele Punkte wie der Silber-Platz zu holen.
Absurde Saison 1999/2000
Ganz extrem 1999/2000, als Österreich den Punkterekord im Nationen-Cup holte. 17'927 Zähler, das Dreifache des zweitplatzierten Italien. Eine Machtdemonstration einer goldenen Skifahrer-Generation.
Hermann Maier und Renate Götschl holten den Gesamtweltcup überlegen. Bei den Männern waren in den Top-10 acht Österreicher, bei den Frauen vier.
Die Schweiz schaffte es dank Didier Cuche und Sonja Nef in der Nationenwertung knapp auf Rang 3, hinter Italien. Eine Demütigung.
Das Schweizer Team liegt in Führung
Doch in dieser Saison ist im Ski Alpin alles anders. Dank des Erfolgs von Daniel Yule im gestrigen Slalom liegt die Schweiz vor Österreich an der Spitze. Und das nicht etwa nach zwei-drei Rennen, sondern nach einem Drittel der Saison.
Das Polster beträgt zwar nur 13 Punkte, aber die Aussichten für die Schweiz sind dennoch gut. Auch langfristig.
Gute Aussichten im Ski Alpin
Beat Feuz und Mauro Caviezel sind zwar schon über 30. Aber Michelle Gisin (26), Wendy Holdener (26), Corinne Suter (25) und Daniel Yule (26) sind im besten Sportler-Alter.
Auch die jungen Tanguy Nef (23), Marco Odermatt (22) und Aline Danioth (21) zeigten in diesem Winter schon ihr Talent. Dann wären da ja auch noch die Geschwister Loïc (23) und Mélanie Meillard (21).
Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass die Schweiz in dieser Saison die prestigeträchtige Nationenwertung endlich wieder einmal gewinnt. Und auch in den kommenden Jahren ein Wörtchen mitredet.