Zermatt lässt Ski-Stars nicht mehr trainieren
Swiss-Ski muss sich für diesen Sommer um neue Trainingspisten bemühen: Zermatt möchte sich auf nationale und internationale Gäste konzentrieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Sommertraining der Swiss-Ski-Elite wird in diesem Jahr nicht in Zermatt stattfinden.
- Die Zermatter Bergbahnen AG stellen ihre Pisten nicht mehr zur Verfügung.
- Ob der Entscheid mit dem Verzicht auf die Weltcup-Rennen in Zermatt zu tun hat?
- Swiss-Ski bedauert den Entscheid, Zermatt sei als Partner «immer wichtiger geworden.»
Die Zermatter Bergbahnen haben angekündigt, dass sie diesen Sommer keine Trainingspisten für Elite-Ski-Teams zur Verfügung stellen werden. Diese Entscheidung betrifft insbesondere die Athleten von Swiss-Ski: Sie müssen ihre Vorbereitungen auf die kommende Saison nun anderswo durchführen.
Die Verantwortlichen der Bergbahnen sehen in dieser Entscheidung jedoch eine Chance. Das freie Skifahren auf Naturschnee im Sommer erfahre damit «eine umfassende Attraktivitätssteigerung.»
Man wolle sich künftig stärker auf nationale und internationale Gäste konzentrieren. So werden Franz Julen (VR-Präsident) und Markus Hasler (CEO) zitiert. 2025 werde man die Situation neu beurteilen.
Trotz dieser Änderungen betonen Julen und Hasler, dass sie weiterhin den Ski-Nachwuchs fördern wollen. Einige Gletschertrainingspisten werden ausschliesslich dem Nachwuchs zur Verfügung gestellt.
Reaktion auf Zermatt-Verzicht im Weltcup-Kalender?
Diese Ankündigung folgt auf eine frühere Mitteilung der FIS und der Organisatoren im März dieses Jahres: Die Weltcuprennen in Zermatt/Cervinia werden nicht mehr im Weltcup-Kalender geführt.
Achtmal wurde in zwei Jahren erfolglos versucht, ein Weltcuprennen durchzuführen. Darum hatten sich die Athleten für einen Verzicht ausgesprochen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Entscheidung eine Reaktion auf diesen Verzicht ist.
Swiss-Ski hat bereits reagiert: Alpin-Chef Walter Reusser äusserte sein Bedauern über den Entscheid der Zermatt Bergbahnen: «Zermatt ist für Swiss-Ski ein eminent wichtiger Partner und als Trainingsort immer wichtiger geworden.»
Reusser weiter: «Swiss-Ski profitiert seit vielen Jahren davon, mit Zermatt und Saas-Fee die beiden besten Gletschergebiete für die Saisonvorbereitung in Europa im eigenen Land zu haben. Nun werden wir zumindest für dieses Jahr Alternativlösungen finden müssen.»