Tierschutz: So kommt ihr Hund gut durch die sommerliche Hitze
Für Hunde sind die heissen Temperaturen sehr anstrengend. Der normale Tagesrhythmus sollte entsprechen angepasst werden. Der Tierschutz gibt folgende Tipps.
Das Wichtigste in Kürze
- Temperaturen von über 30 Grad belasten den Hund sehr.
- Die Spaziergänge sollten kurz und in den Morgenstunden stattfinden.
- Kühle Snacks, Eiswürfel und Wasser bringen etwas Abkühlung.
- Der Hund sollte in seinem Verhalten gut beobachtet werden.
30 Grad im Schatten machen Hunden enorm zu schaffen. Den ganzen Tag auf den kühlen Platten im Badezimmer verbringen – das ist keine Dauerlösung. Denn irgendwann muss der Hund auch mal raus.
Was also tun, damit er ein bisschen weniger leidet? Der Tagesablauf und die Spazierroutine sollte in den heissen Sommertagen etwas angepasst werden. Auch sollte der Hund gut in seinem Verhalten beobachtet werden.
Organisationen, die sich für den Tierschutz einsetzen, empfehlen folgende Massnahmen.
Gassi gehen, wenn es noch oder schon kühler ist
Meiden Sie die Mittagshitze. Verlagern Sie längere Spaziergänge in die frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden. Wer öfter raus muss, sollte die Runden kurz halten.
Asphalt vermeiden
Meiden Sie wenn möglich asphaltierte Wege. Strassen und Gehsteige heizen sich stark auf in der Sonne. Prüfen Sie mit dem «Sieben-Sekunden-Test» mit der Hand, wie heiss der Untergrund ist.
«Um das festzustellen, müssen Hundehalter sieben Sekunden lang ihren Handrücken auf die Oberfläche halten. Wenn sie es nicht durchhalten, ist die Hitze des Untergrundes für Hundepfoten zu hoch.» Dies erklärt Sarah Ross, Heimtierexpertin bei der Organisation Vier Pfoten, die sich für den Tierschutz einsetzt.
Keine grosse Anstrengung
Velofahren bei 30 Grad? Keine gute Idee. Ball jagen bis zur Erschöpfung? Auch nicht.
Spaziergänge in moderatem Tempo (und idealerweise mit Schwimmgelegenheit) sind ausreichend.
Hitze-Resilienz des Hundes beobachten
Einige Hunde leiden sehr, wenn es heiss ist – andere kaum. Der Mops oder die Französische Bulldogge zum Beispiel sind durch ihren Körperbau besonders empfindlich. Besitzer sollten sie auf keinen Fall aus den Augen lassen.
Starkes Hecheln oder Unruhe des Tieres sind erste Anzeichen von Überhitzung. Dann sollte schnell gehandelt werden. Der Hund muss aus der Hitze gebracht werden. Legen Sie nasse Handtücher auf die Gliedmassen als Sofortmassnahme zur Kühlung..
Jederzeit Wasser bereitstellen
Achten Sie darauf, dass der Hund ausreichend zu trinken bekommt. Es gibt praktische Näpfe und Hunde-Wasserflaschen für unterwegs, so kann dem Tier auch unterwegs etwas angeboten werden.
Abkühlung schaffen
Das kann über einen Hundepool sein. Oder den Besuch an einem See. An einigen Seen und Stränden dürfen Hund und Mensch gemeinsam baden – aber nicht an allen. Daher lieber vorher schlaumachen.
Kühle Snacks
Hundeeis (aber nicht zu viel) kann nicht schaden. Dafür können Sie zum Beispiel Banane und Naturjoghurt vermischen. Weitere mögliche Zutaten: Haferflocken, Babybrei oder Hüttenkäse. Die Masse in einer kleinen Frischhaltebox einfrieren und dem Hund direkt in der Schale als Snack servieren.
Wichtig: Eiswürfelformen sind nicht geeignet, weil gerade ungeduldige Hunde sich an zu kleinen Portionen verschlucken könnten.
Für den Tierschutz: Hund nie im Auto lassen
Lassen Sie den Hund auf keinen Fall alleine im Auto, auch nicht bei heruntergekurbelten Fensterscheiben. Ein geöffnetes Schiebedach oder Fenster bietet nicht genügend Abkühlung. Innerhalb weniger Minuten kann das Fahrzeug so zur tödlichen Falle werden.
Wichtig: Auch bei bewölktem oder schwülem Wetter ohne direkte Sonneneinstrahlung steigt die Temperatur im Inneren rasch auf 50 Grad und mehr an.
Bei Hitzeschlag-Symptomen sofort handeln
Achtung: Wenn Symptome auftreten, die auf einen Hitzschlag hindeuten, muss unmittelbar ein Tierarzt aufgesucht werden. Lebensgefährliche Kreislaufprobleme können sich durch stark gerötete oder sehr blasse Schleimhäute, flache Atmung, verlangsamte Reaktionen und apathisches Verhalten äussern.
Dringende Warnsignale sind ausserdem Gleichgewichtsstörungen, Erbrechen und schliesslich Bewusstlosigkeit.