Coronavirus: Briten landen ohne negativen Test in New York
Das mutierte Coronavirus hält die Insel in Atem. Deutlich entspannter betrachtet die US-Regierung in Washington die Situation.
Das Wichtigste in Kürze
- Das mutierte Coronavirus hat Teile Grossbritanniens zu einem Lockdown veranlasst.
- Trotzdem konnten britische Passgiere ohne Corona-Test in New York landen.
- Der New Yorker Gouverneur tobt nun wegen der Tatenlosigkeit der Trump-Administration.
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo ist bestürzt. Es sei «verwerflich», dass Passagiere aus Grossbritannien ohne Corona-Test in New York ankommen und einreisen dürfen. Cuomo warnte das Weisse Haus ausdrücklich vor dem mutierten Stamm des Coronavirus.
Die Fluggesellschaften Delta, Virgin und British Airways verlangten bisher kein negatives Testergebnis von ihrem Passagieren. Dies konnte der New Yorker Gouverneur nun immerhin ändern. British Airways testet seit Dienstag, Virgin und Delta werden ab Heiligabend alle Passagiere mit Zielflughafen JFK oder Newark testen.
Umgang mit Coronavirus «grob fahrlässig»
Gegenüber «Daily Mail» sagen verschiedene britische Passagiere, sie seien von den fehlenden Kontrollen durchaus überrascht gewesen. Grossbritanniens Premierminister Boris Johnson schickte die Hauptstadt London und Teile im Südosten des Landes in einen Lockdown. Der Premier will die Bevölkerung mit allen Mitteln vor dem mutierten Coronavirus schützen.
Etwas gelassener sieht man die Angelegenheit im Weissen Haus. Die Trump-Administration hat bisher keine negativen Testergebnisse für die Einreise vorgeschrieben, sondern lediglich eine Empfehlung zum Testen ausgesprochen. «Grob fahrlässig» findet Andrew Cuomo das tatenlose Zusehen der Regierung in Washington.
Erstaunt war auch der 19-jährige Anatoly Grablevsky, der mit Virgin von London Heathrow nach New York reiste. Vor dem Boarding hätte er nicht einmal Fragen zu Symptomen beantworten müssen. «Es gab in diesem Sinne einfach nichts», sagte Grablevsky zu «Daily Mail». Ein anderer Passagier von Virgin zeigt sich ebenfalls verwundert: «Alle 110 Passagiere an Bord mussten keinen Corona-Test machen.»
Übereinstimmend berichten die Passagiere, dass sie erst bei der Landung am JFK-Flughafen erste Dokumente ausfüllen mussten. Grablevsky berichtete von Zollbeamten in New York, welche seine Daten aufgenommen hätten. Anschliessend habe man ihm gesagt, der Staat würde mit ihm in Kontakt bleiben und er müsse in eine 14-tägige Quarantäne.
Joe Biden kündigt schärfere Massnahmen an
Diverse Nationen reagierten bereits am vergangenen Wochenende auf die Nachricht des mutierten Coronavirus in Grossbritannien. Auch die Schweiz verfügte ein Einreiseverbot für britische Passagiere. Das mutierte Coronavirus soll bis zu 70 Prozent ansteckender sein als die bisher bekannte Variante.
Der gewählte Präsident Joe Biden hat bereits angekündigt, bei seinem Amtsantritt eine Maskenpflicht einzuführen. Diese soll bei Flug-, Bus- und Bahnreisen gelten. Biden tritt seine Amtsperiode am 20. Januar 2021 an.