Experte: Deshalb unterstützt Musk Donald Trump

Laut Experten erhofft sich Elon Musk von seiner Trump-Unterstützung lukrative Verträge mit der Regierung. Auch rechtliche Probleme könnten ein Beweggrund sein.

Elon Musk versucht, Donald Trump ins Weisse Haus zurückzubringen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Personen aus Umfeld unterstützt Musk Trump wegen gleicher Ansichten.
  • Experten vermuten aber mögliche lukrative Verträge mit der Regierung als Beweggrund.

Er spendet Millionen, hüpft bei Events auf der Bühne rum und verlost unter neu registrierten Wählern Millionen: Elon Musk ist im US-Wahlkampf stark involviert und versucht, Donald Trump ins Weisse Haus zurückzubringen. Über die Gründe für sein Engagement lässt sich nur spekulieren, Experten sehen verschiedene mögliche Ursachen.

Quellen aus dem Umfeld des Milliardärs sagen gegenüber der «Washington Post», Musk unterstütze Trump wegen gleicher Ansichten in sozialen Fragen. Der 53-Jährige setzt sich für bessere Grenzkontrollen ein, bekämpft das «Woke-Virus» und will als Kapitalist einen möglichst kleinen Staat. Es sind alles Themen, die auch dem Präsidentschaftskandidaten wichtig sind.

Strategie- und Kampagnenberater Julius van de Laar vermutet hingegen, dass es Musk eher um Macht gehe: «Ihm ist es wichtig, Einfluss zu haben und nahe an der Macht zu sein», sagt er gegenüber «n-tv». So hat Trump auch mehrmals angedeutet, dass Musk eine Kommission leiten werde, die die Verwaltung schlanker machen solle.

Der Experte glaubt aber nicht, dass Musk eine Karriere in der Politik anstrebe. Das Amt des US-Präsidenten wäre für ihn eh ausser Reichweite: Er kam in Südafrika zur Welt und ist deswegen dafür disqualifiziert.

Van de Laar vermutet auch materielle Gründe hinter der Unterstützung: Musk habe mit seinen Unternehmen Verträge mit der US-Regierung und verdiene so jährlich rund 15 Milliarden Dollar. «Er hofft, dass diese Verträge und das Geld in den nächsten vier Jahren anwachsen, wenn er Trump hilft.»

Dass dies Wirklichkeit werden könnte, sagt auch ein nicht namentlich genannter Experte der «Washington Post». Starlink mit seinen über 6000 Satelliten im All könnte lukrative Verteidigungsverträge erhalten, erklärt er. Von Trump gemocht zu werden, könnte Musk helfen, sich gegen Konkurrenten wie Amazon durchzusetzen.

Trump will Investitionen in Erdumlaufbahn fördern

Der Republikaner ist dem Projekt Starlink gegenüber positiv eingestellt. So erlaubte er dem damals noch jungen Unternehmen vor sechs Jahren, über 4000 Satelliten ins All abzufeuern. Konkurrenten protestierten laut darüber, eine so grosse Anzahl würde den Himmel überlasten. Trump winkte das Vorhaben dennoch durch.

Auch in Bezug auf das Raketen-Unternehmen SpaceX dürfte Trump der bessere Präsident sein als Kamala Harris: Im Wahlprogramm des Republikaners wird die Förderung der Investitionen in der «erdnahen Umlaufbahn» versprochen.

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Trump will Elon Musk «das Leben angenehm machen»

Ein Bericht der Verbraucherschutzorganisation «Public Citizen» sieht einen anderen Beweggrund: Selbsterhaltung. Musk wolle zwar als exzentrisch angesehen werden, sagt Forschungsdirektor Rick Claypool. «In Wirklichkeit ist er aber nur ein weiterer Milliardär, der sich der Rechenschaft entziehen will.»

Denn gegen Tesla, SpaceX und X, vormals Twitter, liefen insgesamt elf straf- und zivilrechtliche Verfahren in den USA. Es gehe unter anderem um angeblichen Betrug, Umweltvergehen und Arbeitsrechtsverletzungen. «Musks Wunsch, die Ermittlungen zu vereiteln, scheint der Grund für das Engagement in der Wahlpolitik zu sein.»

Egal, was die Gründe sind, Elon Musk darf sich wohl Vorteile durch Trump erhoffen. Im Sommer versprach der Republikaner bei einer Wahlkampf-Veranstaltung: Er werde Musk «das Leben angenehm machen».