Joe Biden gewinnt Vorwahlen in Florida, Ilinois und Arizona
In den USA finden Vorwahlen in Florida, Illinois und Arizona statt. Es geht um 441 Delegierte. Gemäss Prognosen gewinnt Joe Biden in allen drei Staaten.
Das Wichtigste in Kürze
- In den USA fanden in drei Staaten Vorwahlen der Demokraten statt.
- In Florida, Illinois und Arizona gibt es zusammen 441 Delegiertenstimmen zu holen.
- Gemäss Prognosen gewinnt Joe Biden mit einem Erdrutschsieg in Florida.
- Auch in Illinois und Arizona gewinnt der frühere US-Vizepräsident mit grossem Vorsprung.
Der ehemalige US-Vizepräsident Joe Biden hat Prognosen zufolge die wichtige Vorwahl in Florida klar gewonnen. Er hängte seinen Konkurrenten, den linken Senator Bernie Sanders, mit riesigem Vorsprung ab.
Das meldeten am Dienstagabend (Ortszeit) die Fernsehsender ABC, Fox News und CNN übereinstimmend. Vor der Abstimmung in Florida gewann Joe Biden bereits Vorwahlen in 16 anderen Bundesstaaten.
Später vermeldete CNN, dass Biden auch in Illinois mit klarem Vorsprung gewinnen wird. Dort gibt es 155 Delegiertenstimmen zu holen. Und gemäss jüngsten Prognosen holt der der frühere US-Vize auch in Arizona deutlich mehr Stimmen als sein Konkurrent.
Joe Biden kommt Nominierung näher
Mit seinem Erfolg kommt Joe Biden der Präsidentschaftskandidatur immer näher. Sanders hat dagegen rechnerisch kaum mehr Chancen. Biden versucht jetzt zunehmend, den linken Parteiflügel für sich zu gewinnen.
Er hatte zuletzt bereits mehrere Vorschläge des progressiven Demokraten-Lagers übernommen. Dazu gehört ein kostenloses Studium an öffentlichen Hochschulen für Studenten, deren Familien weniger als 125'000 Dollar im Jahr verdienen.
Nach den Erfolgen in Florida und Illinois richtete sich Biden bei einer Veranstaltung am Dienstagabend, dann auch direkt an Sanders-Anhänger. Er und der linksgerichtete Senator Sanders hätten vielleicht unterschiedliche Ansichten zu «Taktik, aber wir teilen eine gemeinsame Vision», so Biden.
Sanders' Lager: «Teilen keine gemeinsame Vision»
Biden nannte unter anderem das Ziel einer besseren Gesundheitsversorgung sowie den Kampf gegen den Klimawandel. Er wandte sich besonders an die «jungen Wähler, die von Senator Sanders inspiriert wurden»: «Ich höre euch. Ich weiss, was auf dem Spiel steht. Ich weiss, was wir zu tun haben.»
Er wolle jetzt die Demokratische Partei und dann die gesamte Nation wieder vereinen, sagte der 77-Jährige.
Aus Sanders' Lager kam aber eine ablehnende Reaktion: Sprecherin Briahna Joy Gray kommentierte auf Twitter Bidens Äusserungen, wonach er und der Senator eine gemeinsame Vision teilten. Sie schrieb schlicht: «Tun wir nicht.»
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Ohio wegen Coronavirus abgesagt
Die Vorwahlen bereiten das Feld für den Nominierungsparteitag der Demokraten im Sommer vor. Dort wird der Präsidentschaftskandidat der Partei am Ende gekürt.
In Florida, Illinois und Arizona geht es um 441 Stimmen von Delegierten für diesen Parteitag. Das entspricht rund 11 Prozent aller regulären Parteitagsdelegierten. Allein 219 Delegiertenstimmen werden in Florida vergeben, 155 in Illinois, 67 in Arizona.
Eigentlich sollte am Dienstag auch in Ohio abgestimmt werden. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hatte die Gesundheitsbehörde allerdings kurzfristig angeordnet, die Wahllokale geschlossen zu halten.