Joe Biden: Untersuchung soll angeblichen geistigen Verfall klären
Immer wieder machten Gerüchte um einen angeblichen geistigen Verfall von Ex-US-Präsident Joe Biden die Runde. Nun soll dessen ehemaliger Arzt hierzu aussagen.

Die mentale Gesundheit von Joe Biden steht erneut im Zentrum politischer Diskussionen in den USA. Der texanische Abgeordnete Ronny Jackson kündigte eine offizielle Untersuchung an, der Republikaner war selbst Arzt der Präsidenten Trump und Obama.
Die Untersuchung solle sich auf mögliche Vertuschungen durch Bidens ehemaligen Arzt Kevin O’Connor konzentrieren, wie die «New York Post» berichtet. Jackson, Vorsitzender eines Unterausschusses des Geheimdienstausschusses, wirft O’Connor vor, Informationen über Bidens kognitive Fähigkeiten zurückgehalten zu haben.

Das Gremium plane zudem, weitere Ärzte und Experten zu befragen, die Biden untersucht haben könnten. Ziel sei es herauszufinden, ob Bidens Team während seiner Amtszeit eine sogenannte Schattenpräsidentschaft führte, wie «The Daily Beast» berichtet.
Vorwürfe gegen Kevin O’Connor
Kevin O’Connor war Bidens persönlicher Arzt während seiner Präsidentschaft und spielte eine zentrale Rolle bei der Einschätzung seiner Gesundheit. Laut «The Economic Times» wurden bereits früh in Bidens Amtszeit Anpassungen an seinem Tagesablauf vorgenommen, um seine Leistungsfähigkeit zu optimieren.
Berichten zufolge wurden Treffen häufig auf spätere Tageszeiten verschoben und auf das Energielevel von Joe Biden angepasst. Zudem sei die Anzahl öffentlicher Auftritte reduziert worden, um mögliche Schwächen zu verbergen.
O’Connor hatte in einem Memo aus dem Jahr 2024 erklärt, dass Joe Biden weiterhin „voll einsatzfähig“ sei. Dennoch werfen Republikaner ihm vor, entscheidende Informationen über Bidens Zustand verschwiegen zu haben, wie «Newsweek» berichtet.
Frühe Zweifel an Joe Biden
Joe Biden war der älteste Präsident der US-Geschichte und sah sich immer wieder Kritik an seiner geistigen Fitness ausgesetzt. Laut «ABC3340» sollen bereits in den ersten Monaten seiner Präsidentschaft Bedenken aufgetreten sein.

Besonders nach einer schwachen Debattenleistung gegen Donald Trump im Juni 2024 wuchs die Kritik an Biden. Daraufhin zog er seine Kandidatur für die Wiederwahl zurück und unterstützte Kamala Harris als Nachfolgerin.
Die Diskussionen über seine mentale Gesundheit wurden durch Berichte über Ausrutscher und Verwirrtheit bei öffentlichen Auftritten weiter angeheizt. Laut «The Daily Beast» wird nun untersucht, ob diese Schwächen systematisch vertuscht wurden.
Sensibles Thema mit politischer Sprengkraft
Die mentale Gesundheit eines Präsidenten ist ein sensibles Thema und wird oft politisch instrumentalisiert. Experten betonen jedoch die Notwendigkeit transparenter medizinischer Berichte, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zu wahren.

In den USA gibt es keine gesetzliche Verpflichtung für Präsidenten, ihre kognitive Gesundheit öffentlich prüfen zu lassen. Dennoch fordern viele Beobachter strengere Regeln zur Offenlegung medizinischer Informationen von Staatsoberhäuptern.
Auch Donald Trump sah sich in der Vergangenheit mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert wie derzeit Joe Biden. 2018 bezeichnete er sich selbst als „very stable genius“ (dt. «sehr stabiles Genie»), um Zweifel an seinem Geisteszustand zurückzuweisen.