US-Präsident Donald Trump und Fox News am Ende einer Freundschaft

Damian Haralamb
Damian Haralamb

USA,

Fox News war lange Zeit der Lieblingssender des US-Präsidenten Donald Trump. Nun distanziert sich der Sender endgültig.

Donald Trump Fox News
Der US-Präsident Donald Trump im Interview mit dem Fox-News-Journalist Bill Hemmer. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Fox News galt in den letzten Jahren als Haussender des US-Präsidenten Donald Trump.
  • Seit 2019 scheint die «Beziehung» auseinanderzugehen.
  • Auch während der US-Wahlen sprach sich der Sender mehrmals gegen Trump aus.

Fox News galt lange Zeit als Haussender des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump. Seit 2019 bröckelt das Verhältnis zunehmend. In einem Tweet äusserte sich Trump damals negativ gegenüber dem Sender: «Wir müssen uns für einen neuen Sender umschauen. Fox arbeitet nicht mehr für uns.»

Damit scheint er gleich eine Gegenbewegung ausgelöst zu haben. Denn kurz darauf äusserte sich auch der TV-Sender über seine «Beziehung» zu Donald Trump.

«Fox News arbeitet nicht für Sie!»

Der Fernsehmoderator Neil Cavuto kritisierte den Präsidenten scharf. Trump hatte Cavuto in der Vergangenheit mehrmals als elegant bezeichnet – etwas, was er mittlerweile wahrscheinlich nicht mehr tun würde.

Cavuto gibt klar zu verstehen: «Fox News arbeitet nicht für Sie!» Die Aufgabe eines Senders sei es, zu berichten, vom Guten wie vom Schlechten. «Aber es scheint angemessen zu sagen, dass sie es nicht mögen, wenn man Fakten anspricht, die sie nicht hören wollen.»

Fox News stellt kritische Fragen

Während des US-Wahlkampfs bröckelte diese Beziehung noch mehr. Bereits im Juli lieferte der Präsident ein fragwürdiges Interview mit Fox-News-Moderator Chris Wallace.

Dabei wich er kritischen Fragen aus oder unterstütze seinen Standpunkt mit passenden Grafiken. Der Sender klärt jedoch genau auf.

Donald Trump wegen Prognose genervt

Dann folgten die bangen Tage nach der Wahlnacht vom Dienstag, 3. November. Während es am Mittwoch noch gut für den amtierenden Präsidenten aussah, verkündete gerade Fox News als erster Sender die Unheilsnachricht: Der Swing State Arizona soll an den demokratischen Konkurrenten Joe Biden gehen.

Verantwortlich für diese Prognose war der Leiter des Decision-Desk-Teams des Senders Arnon Mishkin. Damit zog Fox weiter den Groll des Präsidenten auf sich. In einer Pressekonferenz nannte Trump den Analysten herablassend den «Gentleman, welcher die Prognose bekannt gab».

Pressekonferenz unterbrochen und korrigiert

Jetzt geht der Sender sogar so weit, als dass er eine Pressekonferenz der Sprecherin des Weissen Hauses, Kayleigh McEnany, unterbricht. Während ihrer Ansprache beginnt sie, so wie Donald Trump, von Wahlbetrug und illegalen Stimmen zu sprechen. Doch Neil Cavuto unterbricht sie kurzerhand.

«Solange die Republikaner keine handfesten Beweise haben, kann ich euch diese Konferenz nicht mit gutem Gewissen zeigen», erklärt Cavuto. Ohne weitere Details sei der Wahlbetrug eine massive Anschuldigung. «Falls es Beweise geben sollte, werden wir natürlich darüber berichten», so der Moderator.

Donald Trump plant eigenen TV-Sender

Trotz den immer häufiger kritischen Aussagen gegenüber Präsident Donald Trump zeigt sich Fox News zu Hauptsendezeiten loyal. So unterstützt etwa der «Propaganda-Chef» Sean Hannity auch die Vorwürfe des Wahlbetrugs gegenüber Joe Biden, berichtet die «Washington Post».

Trump könnte sich in Zukunft dennoch vom Sender distanzieren. Wie «The Guardian» berichtet, wollte der Präsident bereits 2016 einen eigenen TV-Sender gründen. Nach seinem Abgang aus dem Weissen Haus könnte dieser Plan zur Realität werden. Damit wären Donald Trump und Fox News offiziell Konkurrenten.

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