Greenpeace kritisiert Lebensmittelkonzern Mondelez wegen Palmöls
Der Lebensraum der Orang-Utans auf Borneo wird immer kleiner. Laut Greenpeace wurden alleine für den Konzern Mondelez 70 000 Hektar Regenwald abgeholzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Greenpeace kritisiert den Lebensmittelkonzern Mondelez.
- Mondelez benötigt Palmöl, dass auf Flächen angebaut wird, wo früher Regenwald war.
Auf der weltweit drittgrössten Insel Borneo wird der Lebensraum für Orang-Utans durch die Palmölindustrie immer kleiner. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace veröffentlichte am Dienstag eine Studie, wonach allein für den Lebensmittelkonzern Mondelez innerhalb von zwei Jahren 70 000 Hektar Regenwald auf der Insel zur Gewinnung von Palmöl gerodet wurden. In den Wäldern von Borneo und der Nachbarinsel Sumatra sind die Orang-Utans zuhause.
Der Konzern verwies in einer Stellungnahme darauf, dass er sich seit Jahren um eine nachhaltige Nutzung von Palmöl bemühe. Die Industrie müsse aber noch mehr tun. Ziel seien «100 Prozent Nachhaltigkeit und 100 Prozent Transparenz». Von zwölf Lieferanten habe man sich wegen Verstössen gegen die eigenen Richtlinien getrennt.
Eine Fläche so gross wie Bayern
Geschätzt wird, dass es heute noch zwischen 70 000 und 100 000 Orang-Utans gibt. Zur Jahrtausendwende 1999/2000 waren es nach einer kürzlich veröffentlichten Erhebung noch annähernd 150 000 mehr. Im vergangenen Jahrzehnt wurden nach anderen Studien in ganz Indonesien mehr als sieben Millionen Hektar Regenwald gerodet - eine Fläche so gross wie Bayern.
Mondelez - hervorgegangen aus dem US-Konzern Kraft - verwendet Palmöl in zahlreichen Produkten wie Schokoladenriegeln (Cadbury) oder Keksen (Oreo). Zu den Marken des Konzerns gehören auch Milka und Toblerone. Nach Greenpeace-Angaben ist die 2015 bis 2017 gerodete Fläche etwa doppelt so gross wie Bremen, wo Mondelez seinen Deutschland-Sitz hat. Palmöl wird auch in der Kosmetik viel verwendet.