Kinder verpassen wegen Coronavirus-Pandemie wichtige Impfungen

Wegen der Coronavirus-Pandemie ist die Anzahl wichtiger Kinderimpfungen zurückgegangen.

Eine Spritze wird an einen Finger gehalten. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen Corona ist die Anzahl wichtiger Kinderimpfungen zurückgegangen.
  • Mindestens 30 geplante Impfkampagnen gegen Masern könnten ausfallen, so die WHO.
  • Schon vor der Pandemie gab es kaum Fortschritte bei den Impfprogrammen.

Die Kinderimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten sind wegen der Coronavirus-Pandemie deutlich zurückgegangen. Beim Impfstoff gegen Masern hätten mehr als 60 Länder Lieferungsprobleme gemeldet. Dies berichteten das UN-Kinderhilfswerk Unicef und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch in Genf.

In anderen Fällen trauten Familien sich nicht aus dem Haus oder hätten kein Geld, zu einer Klinik zu fahren. Mindestens 30 geplante Impfkampagnen gegen Masern könnten ausfallen. WHO und Unicef beziehen sich auf vorläufige Angaben, genaue Zahlen liegen noch nicht vor.

Nicht durchgeführte Impfungen könnten gravierender sein als Covid-19

«Vermeidbares Leiden und Tod von Kindern, die die Routineimpfungen nicht bekommen, könnte noch grösser sein als Covid-19». Dies sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Covid-19 ist die Krankheit, die durch das Coronavirus ausgelöst werden kann.

Schon vor der Pandemie warnten die Organisationen, dass es kaum noch Fortschritte bei Impfprogrammen gab. Einige Jahre lang wurden gleichbleibend rund 85 Prozent der Kinder weltweit gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten und Masern geimpft. Das geschah wegen einem starken Anstieg der Rate. Vier Millionen Kinder seien 2019 nicht erreicht worden, die meisten davon in Afrika.