Palästinenser verkünden einseitig Waffenruhe mit Israel

Zwischen Israel und der palästinensischen Hamas kommt es zur gefährlichsten Zuspitzung seit dem Gaza-Krieg 2014. Die Lage scheint sich aber zu beruhigen.

Der Sitz des Fernsehsenders Al-Aksa geht nach einem Luftschlag der israelischen Armee in Flammen auf. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Palästinenser haben mit Israel angeblich eine Waffenruhe geschlossen.
  • In den vergangenen Tagen kam es wieder zu heftigen Auseinandersetzungen in Gaza.

Nach massivem Raketenbeschuss auf Israel und Luftangriffen der israelischen Armee im Gazastreifen haben militante Palästinenser einseitig eine Waffenruhe verkündet. Ägypten habe die Rückkehr zu einer entsprechenden Vereinbarung vermittelt, teilten die Hamas und andere militante Palästinenserorganisationen im Gazastreifen heute Dienstag mit. Ein Sprecher von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äusserte sich zunächst nicht dazu. Bei den gegenseitigen Angriffen waren seit Montagnacht acht Menschen getötet worden.

Militante Palästinenser hatten nach israelischen Armeeangaben rund 460 Raketen und Mörsergranaten aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Es handele sich um die intensivsten Angriffe auf Israel seit dem Gaza-Krieg 2014, sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus. Als Reaktion darauf griff die israelische Armee nach eigenen Angaben im Gazastreifen mehr als 160 militärische Ziele an. Das Auswärtige Amt in Berlin zeigte sich über die Lage besorgt.

Militante Palästinenser getötet

Wie das palästinensische Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte, wurden sieben Menschen getötet – allesamt militante Palästinenser, wie die entsprechenden Gruppierungen mitteilten. Zudem starb in der israelischen Stadt Aschkelon ein Mann, nachdem eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete in sein Haus eingeschlagen war.

Auf beiden Seiten gab es Verletzte. Das Abwehrsystem Iron Dome fing nach israelischen Armeeangaben mehr als 100 der Geschosse aus dem Gazastreifen ab.

Die Lage war eskaliert, nachdem der verdeckte Einsatz einer israelischen Spezialeinheit im Gazastreifen am Sonntag fehlgeschlagen war. Dabei waren sieben militante Palästinenser und ein israelischer Offizier getötet worden.

Israels Sicherheitskabinett hatte die Armee am Nachmittag angewiesen, die Operationen so lange wie nötig fortzusetzen, wie es in einer Mitteilung hiess. Die israelische Armee hatte nach eigenen Angaben Ziele der im Gazastreifen herrschenden Hamas sowie der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad attackiert.