Pewdiepie: Manifest vor Christchurch Attentat mehrmals verschickt
Der Moschee-Attentäter von Christchurch hat vor der Tat sein Manifest an die Premierministerin verschickt. Youtuber Pewdiepie wusste jedoch nichts davon.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Moschee-Attentäter von Christchurch steht vor Gericht.
- Sein Manifest hat er kurz vor dem Attentat an Regierungsmitglieder geschickt.
- Die Opferzahl stieg am Samstagabend auf 50.
Kurz dem vor dem Attentat hat Brenton Tarrant sein Manifest an die Premierministerin Jacinda Ardern verschickt. Die E-Mail sei weniger als zehn Minuten vor dem Angriff eingetroffen, hat ein Sprecher von Jacinda Ardern bestätigt. Dies berichtete der «The New Zealand Herald».
Weiter sagt der Sprecher: «Er erklärte in der Mail seine Gründe für die Tat. Er sagte nicht explizit, dass er einen Angriff plant. Es gab keine Möglichkeit ihn aufzuhalten.»
Die E-Mail sei an Arderns offizielle Adresse gegangen. Der E-Mail-Account werde aber vom Büro des Premierministerin verwaltet – Ardern selbst sieht diese E-Mails nicht.
Das Manifest wurde danach sofort den Vorschriften entsprechen an den Sicherheitsbeauftragten weitergeleitet. Die Security habe dann die Polizei informiert.
Neben der Premierministerin waren auf dem Verteiler noch 70 weitere Empfänger. Unter ihnen mehrere lokale und internationale Medien.
Auch andere Politiker wie Oppositionsführer Simon Bridges und der Sprecher des Parlaments Trevor Mallard erhielten das Manifest.
2,3 Millionen Dollar Spenden in 24 Stunden
Für die Opfer des Attentats wurde ein Crowdfunding von «Givealittle» eingerichtet. Die Seite sei die schnellste und grösste Seite in den 10 Jahren, seit es «Givealittle» gibt. Innert 24 Stunden wurden 2,3 Millionen Dollar gespendet.
Auf Twitter schreiben sie: «Wir sind dankbar für die Liebe und Unterstützung, die ihr den Opfern des Christchurch-Attentats zeigt.»
Alle Opfer wurden identifiziert
Um 06:30 Uhr (Ortszeit) fand während einer Stunde ein Briefing im Spital von Christchurch statt. Den Familien und Freunden wurde mitgeteilt, es werde eine Liste der verletzten und toten Personen veröffentlicht.
Laut «The New Zealand» konnten die verstorbenen oder vermissten Personen nun identifiziert werden.
Die Polizei hat am Samstag mitgeteilt, dass die Zahl der Todesopfer auf 50 angestiegen ist. Die Leiche wurde in einer der Moscheen entdeckt.
Moschee-Attentäter vor Gericht
Heute Samstagmorgen wurde der Hauptverdächtige Brenton Tarrant einem Richter vorgeführt. Ihm wurde bei der Anhörung offiziell Mord zur Last gelegt.
Kurz vor seiner Tat hatte er die User im Videostream aufgefordert, den erfolgreichen schwedischen Youtuber «PewDiePie» zu abonnieren. Dieser sorgte in der Vergangenheit mit rassistischen Aussagen für Schlagzeilen.
Der schwedische Youtuber Felix «PewDiePie» Kjellberg, auf den sich diese Aussage bezieht, zeigte sich bestürzt. Auf Twitter bezog er klar Stellung zum Aufruf.
Bei der Anhörung stellte der 28-jährige Täter keinen Antrag auf Freilassung gegen Kaution – er bleibt weiter in Gewahrsam. Am 5. April soll er wieder vor Gericht erscheinen.