Sam Bankman-Fried soll Millionen für Polit-Spenden abgezweigt haben

Dem FTX-Gründer Sam Bankman-Fried wird vorgeworfen, Millionen für Wahlkampf-Spenden aus Kundengeldern finanziert zu haben.

Gegen den Gründer von FTX, Sam Bankman-Fried, laufen Ermittlungen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sam Bankman-Fried gab 2022 über 100 Millionen US-Dollar für Wahlkampf-Spenden aus.
  • Dafür soll er auch Kundengelder der Digitalwährungs-Börse FTX missbraucht haben.
  • So habe er für Digitalwährung aufgeschlossene Politiker unterstützen wollen.

Der wegen Betrugs angeklagte Unternehmer Sam Bankman-Fried hat Ermittlern zufolge 2022 mehr als 100 Millionen US-Dollar für Wahlkampf-Spenden ausgegeben. Auch dafür seien Kundengelder der von ihm gegründeten Digitalwährungs-Börse FTX missbraucht worden, heisst es in der aktualisierten Anklage.

Ziel von Bankman-Fried sei gewesen, bei den Demokraten und bei Republikanern Politiker zu unterstützen, die Digitalwährungen positiv gegenüberstanden. So heisst es in der Anklage weiter.

Prozess startet Anfang Oktober

Bankman-Fried war im Dezember auf den Bahamas festgenommen und an die USA ausgeliefert worden. Die US-Justiz wirft ihm vor, Gelder von FTX-Kunden ohne deren Wissen abgezweigt zu haben. So habe er seinen Hedge-Fonds Alameda Research finanzieren wollen. Bankman-Fried weist die Betrugsvorwürfe zurück.

Der Prozess soll Anfang Oktober beginnen.

Sam Bankman-Fried wird aus dem Gericht in Nassau, Bahamas, eskortiert. - Rebecca Blackwell/AP/dpa

Die Anklage basiert unter anderem auf Aussagen von Bankman-Frieds Vertrauten sowie Chat-Unterhaltungen, Finanzunterlagen und anderen Dokumenten. Dank einer 250-Millionen-Dollar-Kaution durfte sich Bankman-Fried in den letzten Monaten im Haus seiner Eltern in Kalifornien aufhalten. Er steht unter Hausarrest.

Am Wochenende nahm ein New Yorker Richter jedoch die Kautionsmöglichkeit zurück, da Bankman-Fried versucht habe, Zeugen zu beeinflussen.