Ukraine Krieg: Russen kaufen mehr Antidepressiva in Apotheken
Putin will 300'000 Reservisten in den Ukraine-Krieg schicken. Jetzt ist in russischen Apotheken der Absatz von Antidepressiva um 120 Prozent gestiegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Russische Apotheken verzeichnen einen Run auf Antidepressiva.
- Der Absatz stieg in der Woche vom 19. bis 25. September um 120 Prozent.
- Am 21. September hatte Putin die Einberufung von 300'000 Reservisten angekündigt.
In Russland ist der Verkauf von Antidepressiva in Apotheken zuletzt deutlich gestiegen.
In der Woche vom 19. bis 25. September sei der Absatz um 120 Prozent gestiegen. Dies meldete die Staatsagentur Tass am Mittwoch unter Berufung auf Zahlen des Chemiekonzerns DSM.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am 21. September die Teilmobilmachung angeordnet und will nach offiziellen Angaben 300'000 Reservisten einziehen lassen. Dies, um nach den Niederlagen der russischen Armee im Ukraine-Krieg die besetzten Gebiete zu halten.
Seit Ukraine-Krieg höhere Nachfrage nach Antidepressiva
Die Chefin der Allianz pharmazeutischer Verbände, Viktoria Presnjakowa, sagte der Staatsagentur: Die Nachfrage nach Antidepressiva, Schlaf- und Beruhigungsmitteln in Russland sei gegenüber den Vorjahren deutlich gestiegen. Dies seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar. Sie führte das auf die «geopolitische und wirtschaftliche Lage» zurück.
Nach ihren Angaben gibt es viele Patienten, die sich zum ersten Mal solche Mittel verschreiben liessen. Die Bevölkerung kaufe aber auch nicht rezeptpflichtige Arzneimittel zur Beruhigung. Viele Medikamente, die etwa in Deutschland rezeptpflichtig sind, gibt es in Russland einfach in der Apotheke zu kaufen.