Uno Menschenrechtsmission verlässt Nicaragua
Auf Druck der Regierung musste die Uno-Menschenrechtsmission Nicaragua verlassen. Präsident Daniel Ortega reagiert damit auf einen veröffentlichten Uno-Bericht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Uno-Menschenrechtsmission musste am Samstag Nicaragua verlassen.
- Daniel Ortega hat sie wegen eines Uno-Berichts des Landes verwiesen.
Die Uno-Menschenrechtsmission in Nicaragua hat am Samstag auf Druck der Regierung das zentralamerikanische Land verlassen. Die vierköpfige Gruppe werde die Lage in Nicaragua von Panama aus weiter beobachten, teilte der Delegationsleiter über Twitter mit.
Nach einem kritischen Uno-Bericht zur Niederschlagung von Protesten in Nicaragua hatte die Regierung von Präsident Daniel Ortega die Uno-Menschenrechtsmission des Landes verwiesen.
Menschenrechtsverletzungen während Protesten
Ortega hatte am Mittwoch erbost auf die Veröffentlichung des Berichts des Uno-Hochkommissariats für Menschenrechte reagiert. Dieser zeigt Menschenrechtsverletzungen in Nicaragua während der Proteste gegen Ortegas Regierung zwischen dem 18. April und dem 18. August auf. Dabei starben nach Angaben von Menschenrechtsgruppen rund 320 Menschen.
Angeprangert werden in dem Bericht die «unverhältnismässige Anwendung von Gewalt». Dazu gehörten aussergerichtliche Hinrichtungen, das «Verschwindenlassen» von Menschen, massenhafte willkürliche Inhaftierungen sowie Folter und Misshandlungen.
Ortega nannte das Uno-Hochkommissariat ein «Instrument von Terrorpolitik, Lüge und Niedertracht». Den Bericht bezeichnete er als parteiisch und einseitig. Überhaupt sei die Uno ein «Werkzeug der Mächtigen und ihrer Todespolitik.»