Coronavirus: Johnson schliesst zweiten Lockdown so gut wie aus

Der britische Premierminister Boris Johnson hat einen zweiten landesweiten Lockdown im Kampf gegen das Coronavirus so gut wie ausgeschlossen.

Der britische Premierminister Johnson glaubt nicht, dass Grossbritannien wieder auf einen Lockdown angewiesen sein wird. Mit mehr als 45'000 Toten gilt Grossbritannien als das am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/WILL OLIVER

Das Wichtigste in Kürze

  • Einen zweiten landesweiten Lockdown sei in Grossbritannien so gut wie ausgeschlossen.
  • Von diesem Mittel wolle Premierminister Boris Johnson keinen Gebrauch mehr machen.

Der britische Premierminister Boris Johnson hat einen zweiten landesweiten Lockdown in Grossbritannien so gut wie ausgeschlossen. Es handle sich dabei um ein Mittel wie die atomare Abschreckung. «Ich will sicherlich nicht davon Gebrauch machen», sagte der konservative Regierungschef dem «Sunday Telegraph». Er glaube auch nicht, dass Grossbritannien wieder darauf angewiesen sein werde, so Johnson.

Mit mehr als 45'000 Toten gilt Grossbritannien als das am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa. Wissenschaftler hatten kürzlich gewarnt, eine zweite Infektionswelle im Winter könne sogar bis zu 120'000 Menschenleben fordern.

Mit Schnabelmaske, Brille und Zylinder nimmt ein Mann an einem Protest gegen das Tragen von Nase-Mund-Bedeckungen zur Eindämmung des Coronavirus teil. Foto: Kirsty O'connor - dpa

Erst am Freitag hatte Johnson weitere Lockerungen der Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie angekündigt. Er stellte den Menschen in seinem Land eine weitgehende Normalisierung des Lebens bis Weihnachten in Aussicht.

Sein wissenschaftlicher Chefberater Patrick Vallance hatte die Notwendigkeit von landesweiten Massnahmen ausdrücklich nicht ausschliessen wollen.