Coronavirus: Thailand nutzt Telefonzellen für Tests
Das Coronavirus hat die Welt im Griff. Bisher gibt es global über 2,15 Millionen bestätigte Fälle. Rund 144'000 Personen sind an der Krankheit gestorben.
Das Wichtigste in Kürze
- Das neue Coronavirus hat sich bisher in mehr als 200 Länder oder Regionen ausgebreitet.
- Insgesamt haben sich über 2,15 Millionen Menschen infiziert, rund 144'000 sind gestorben.
- Weitere Informationen gibt es hier im internationalen Ticker.
20.09: Die spanische Regierung hat die Tourismusbranche, das Gastgewerbe sowie den Kultur- und den Fernverkehrssektor des Landes vor «enormen Problemen» aufgrund der Corona-Krise gewarnt. In diesen Wirtschaftsbereichen könne erst gegen Jahresende mit einer Reaktivierung gerechnet werden, sagte Arbeitsministerin Yolanda Díaz am Freitag in einem Fernseh-Interview. Für den Produktionssektor erwarte man schon im Sommer eine Erholung.
Besonders grosse Sorgen bereitet der Tourismussektor. Die Finanzministerin und Sprecherin der linken Koalitionsregierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez, María Jesús Montero, untermauerte die Worte ihrer Kabinettskollegin: «Unser Land wird die touristischen Aktivitäten so lange nicht wieder aufnehmen, bis es eine Garantie für ausserordentlich sichere Bedingungen gibt, sowohl für die Menschen, die in unserem Land leben, als auch für unsere Besucher», sagte sie am Freitag auf einer Pressekonferenz.
19.30: Infolge des dramatischen Anstiegs der Arbeitslosigkeit in den USA haben einer Studie zufolge innerhalb eines Monats Millionen Menschen ihre Krankenversicherung verloren. Weil fast die Hälfte der Arbeitnehmer in den USA über den Arbeitgeber krankenversichert seien, hätten bis zu 9,2 Millionen Menschen ihren Schutz verloren oder könnten sich die neuen Beiträge wohl nicht mehr leisten, hiess es in der Studie des Instituts für Wirtschaftspolitik (EPI). Wegen der Corona-Krise haben in den USA seit Mitte März rund 22 Millionen Menschen Arbeitslosenhilfe beantragt.
Der führende demokratische Senator Bernie Sanders schrieb angesichts der Schätzung am Freitag auf Twitter, es sei «skandalös und nicht nachhaltig», dass die Krankenversicherung in den USA immer noch vom Arbeitgeber abhänge.
17.44: In Thailand werden Telefonzellen als Teststationen für das Coronavirus genutzt. Dafür wurden Löcher in die Scheibe gebohrt, durch die das medizinische Personal mit Schutzhandschuhen hindurch greifen kann, wie auf Bildern zu sehen ist, die die Regierung am Freitag veröffentlichte.
Die Box bietet einen Schutzraum zwischen Personal und dem Patienten vor der Acrylscheibe. Drei Test-Stationen wurden nach Angaben des Digitalministeriums an Krankenhäuser geliefert. Es soll ausserdem ein Modell entwickelt werden, das aus zwei Zellen gebaut wird und Räder bekommt.
Insgesamt sind 50 der «Covid-19-Testkiosks» geplant. In dem südostasiatischen Land mit 67 Millionen Einwohnern wurden bislang 2700 Virus-Infektionen gemeldet, 47 Menschen starben.
17.10: Die schwedische Gesundheitsbehörde sieht einen Trend, wonach die Zahl der Menschen, die im Land mit Covid-19 sterben, zurückgeht. Am Freitag wurden 67 neue Todesfälle bekannt - merklich weniger als in den Tagen zuvor. «Wir sehen einen Abwärtstrend. Es gibt immer noch eine grosse Anzahl von Verstorbenen pro Tag, aber wir sehen keinen Anstieg, sondern eine Verlangsamung«, sagte Karin Tegmark Wisell von der Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten am Freitag.
In Schweden waren bis Freitag 1400 Menschen an der Virusinfektion gestorben, sehr viel mehr als in den anderen nordischen Ländern. Nach Einschätzung des Staatsepidemiologen Anders Tegnell liegt das vermutlich daran, dass in Schweden viele ältere Menschen in Altersheimen erkrankten und starben.
17.05: Die Stadt Hanau wird ab dem 27. April die Einhaltung der Maskenpflicht in den Bussen der Stadt kontrollieren. Die Kontrolleure würden Passagiere ohne entsprechenden Schutz aus dem Bus weisen, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit. Hanau hat diese Woche wegen der Corona-Infektionsgefahr für das Betreten von Geschäften und Fahrzeugen des öffentlichen Nahverkehrs eine Maskenpflicht angeordnet. Laut Auskunft der Stadt wurden ausreichend Masken besorgt. Sie würden ab kommenden Montag zum Selbstkostenpreis von fünf Euro verkauft.
16.49: Das EU-Parlament hat drei Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt für den Kampf gegen die Coronavirus-Krise freigegeben. Mit dem Geld sollen auf EU-Ebene medizinische Hilfsgüter wie Masken und Beatmungsgeräte gekauft und verteilt werden.
Zudem soll der grenzübergreifende Transport von Patienten bezahlt werden. Die Massnahme gehört zu einem Hilfspaket, das die Abgeordneten am Freitag billigten.
Das EU-Parlament stimmte ausserdem für eine Änderung der Richtlinien für den bereits bestehenden Hilfsfonds für besonders arme und benachteiligte Menschen, darunter Obdachlose. Der Hilfsfonds kann damit während der Coronavirus-Pandemie schneller auf Finanzmittel zugreifen.
16.20: In Deutschland sind bis Freitagnachmittag mehr als 136 900 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 16.15 Uhr: Mehr als 133 200 Infektionen). Mindestens 4020 (Vortag Stand 16.15 Uhr: 3740) mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.
15.42: Die Lufthansa-Gruppe schliesst in diesen Tagen die Rückholflüge für Urlauber ab. Seit dem 13. März seien wegen der Corona-Krise rund 90'000 Menschen mit 437 Sonderflügen in die Heimat gebracht worden, teilte der Konzern am Freitag in Frankfurt mit. Bis Montag seien noch elf weitere Flüge geplant. Als letztes wird am Montagmorgen ein Lufthansa-Jet aus dem peruanischen Lima erwartet.
Auftraggeber für die Charterflüge waren die Regierungen der Länder Deutschland, Österreich, Schweiz und Belgien sowie Reiseveranstalter und Kreuzfahrtreedereien. Zu den beauftragten Airlines gehörten Air Dolomiti, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Edelweiss, Eurowings, Lufthansa und Swiss.
14.50: Die schwedische Regierung hat angekündigt, die Coronavirus-Testkapazitäten drastisch hochzufahren. Angestellte in Schlüsselberufen wie Polizisten und Feuerwehrleute sowie Menschen mit starken Symptomen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen sollen in den kommenden Wochen vorrangig auf das Virus getestet werden, wie Gesundheitsministerin Lena Hallengren am Freitag mitteilte.
Bei seiner im internationalen Vergleich sanften Eindämmungsstrategie gegen das Coronavirus will Schweden aber bleiben. Die Testkapazitäten sollten schon bald auf 50'000 bis 100'000 Tests pro Woche ausgeweitet werden, sagte Hallengren bei einer Pressekonferenz. Bislang wurden demnach landesweit 75'000 Menschen auf den Erreger Sars-Cov-2 getestet.
14.13: Indonesien hat bei der Zahl der registrierten Corona-Fälle die Philippinen überholt und liegt jetzt an der Spitze in Südostasien. Bis zum Freitag wurden nach Angaben der Regierungs-Taskforce 5923 Infektionen mit Sars-CoV-2 gemeldet, was die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. 520 Menschen starben.
Die Hälfte der Fälle und der Toten gab es in der Hauptstadt Jakarta. Für die Region mit 30 Millionen Menschen gelten einige Corona-Auflagen, darunter das Verbot von Versammlungen mit mehr als fünf Menschen. Indonesien hat rund 260 Millionen Einwohner.
13.57: Die 90-jährige Schottin Margaret Payne will es einem fast 100 Jahre alten Kriegsveteranen gleich tun und eine grössere Spende für das britische Gesundheitswesen sammeln. Die gehbehinderte Seniorin hat sich zum Ziel gesetzt, 282 Mal ihre Treppe hochzugehen. Das entspricht insgesamt der Höhe eines schottischen Berges, den sie zum ersten Mal als Jugendliche erklommen hat. Das Geld soll dem staatlichen Gesundheitsdienst National Health Service (NHS) und einem Hospiz zugute kommen, in dem ihr Mann gepflegt worden war.
Sie sei vom 99-jährigen Engländer Captain Tom Moore inspiriert worden, sagte die Rentnerin. Der Senior, der Ende April 100 Jahre alt wird, schaffte 100 Runden am Rollator in seinem Garten – und sammelte auf diese Weise auf einer Spendenseite bis Freitagmittag schon mehr als 18 Millionen Pfund (etwa 21 Millionen Euro). Das Geld kommt ebenfalls dem chronisch unterfinanzierten NHS zugute. Moores ursprüngliches Ziel waren nur 1000 Pfund. Er wollte mit seiner Aktion den NHS-Mitarbeitern für die Behandlung seines Hautkrebses und einer gebrochenen Hüfte danken.
Payne hatte sich 10'000 Pfund als Ziel gesetzt – bis Freitagmittag kamen aber schon etwa acht Mal so viel zusammen. Sie startete ihre Spendenaktion Ostersonntag und hofft, sie in knapp zwei Monaten beendet zu haben. Die NHS-Mitarbeiter seien wundervoll. «Jeden Tag riskieren sie ihr Leben», sagte die 90-Jährige in Anspielung auf die Corona-Pandemie.
Sie leidet seit ihrem zwölften Lebensjahr unter Knieproblemen. Das Bergsteigen habe sie daher nie besonders interessiert, wohl aber das Angeln, sagte die Seniorin aus Ardvar in Nordschottland. Noch heute gehe sie gern bei gutem Wetter im Garten spazieren - aber nicht bei starkem Wind. «Ich habe dann Angst, umgeweht zu werden.»
12.41: In Bulgarien wurden die Massnahmen gegen das Coronavirus vor den bevorstehenden orthodoxen Osterfeiertagen weiter verschärft. Die Hauptstadt Sofia ist seit Freitag, dem orthodoxen Karfreitag, für den Strassenverkehr unbefristet abgeriegelt.
Fahrzeuge dürfen nach einer Anordnung von Gesundheitsminister Kiril Ananiew die Stadt mit gut 1,5 Millionen Einwohnern weder verlassen noch in sie hineinfahren. Es sind nur wenige Ausnahmen erlaubt. Märkte und Blumenbörsen müssen bis zum orthodoxen Ostersonntag am 19. April schliessen.
Die Zahl der identifizierten Coronavirus-Infektionen steigt in dem Balkanland schnell. Bis Freitagmorgen waren es 825 Fälle – bei 611 vor einer Woche. Soweit starben 40 Menschen an der Lungenerkrankung Covid-19; 141 sind wieder genesen.
11.30: Die deutsche Regierung setzt beim Tragen von Gesichtsmasken im Alltag weiter auf Freiwilligkeit und lehnt eine Pflicht vorerst ab. «Mein Eindruck ist, dass die meisten Bürgerinnen und Bürger sehr verantwortlich mit der momentanen Lage umgehen», sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Freitag in Berlin.
Immer mehr Menschen würden einen Mund-Nasen-Schutz tragen. «Abschliessend und grundsätzlich setze ich eher auf Freiheit, Einsicht, Mitmachen, Akzeptanz durch Überzeugen mit Argumenten, weil aller Erfahrung nach Gebote eher Unterstützung bringen als Verpflichtungen», sagte Spahn. Zunächst solle die Entwicklung in den kommenden Tagen abgewartet werden.
11.25: In Tokio sind am Freitag weitere 201 Coronavirus-Fälle bestätigt worden, der bislang höchste Anstieg innerhalb eines Tages. Damit zählt die japanische Hauptstadt nach der offiziellen Statistik nun mehr als 2700 Infektionsfälle, wie der japanische Fernsehsender NHK meldete. Der neue Tagesrekord erfolgte einen Tag nachdem Japans Ministerpräsident Shinzo Abe den Notstand auf das ganze Land ausgeweitet und die Bürger aufgerufen hatte, möglichst zuhause zu bleiben.
Die Provinz-Gouverneure des Landes drängten Abes Zentralregierung am Freitag, energischer dafür zu sorgen, dass die Bevölkerung während der Ende des Monats beginnenden «Goldenen Woche», in der nationale Feiertage dicht zusammenliegen, auf die üblichen Reisen zu verzichtet. Allmählich machen sich Millionen Japaner gleichzeitig auf den Weg aus den Grossstädten in ihre Heimatorte oder nutzen die freien Tage für einen Kurzurlaub.
11.09: Australien will im Zusammenhang mit zahlreichen Coronafällen im Land mehr als 5500 Menschen befragen, die auf den letzten beiden Kreuzfahrten des Schiffs «Ruby Princess» waren. Den ehemaligen Passagieren sollen per Internet Fragebögen zugeschickt werden über ihren Aufenthalt an Bord und ihre Gesundheit, berichtete der australische TV-Sender ABC am Freitag. Die «Ruby Princess» der britisch-US-amerikanischen Reederei Carnival gilt als die grösste einzelne Infektionsquelle in Australien
Die Polizei im Bundesstaat New South Wales ermittelt, warum am 19. März fast 3000 Passagiere in Sydney ohne grössere Gesundheitskontrollen an Land gehen durften, obwohl es Corona-Verdachtsfälle an Bord gab. Mit dem Schiff verbinden australische Behörden dem Bericht zufolge mittlerweile mehr als 20 Todesfälle, die mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 in Verbindung stehen sowie mehr als 900 Infektionsfälle.
10.50: In Spanien werden Rufe nach eine Lockerung der strikten Ausgehsperre immer lauter – speziell mit Blick auf Kinder. Diese dürfen im Rahmen der seit mehr als einem Monat geltenden strengen Massnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie überhaupt nicht mehr die Häuser oder Wohnungen verlassen. Nur in Italien herrschen ähnlich rigorose Regeln.
Spanischen Medienberichten zufolge denkt die Regierung in Madrid nun darüber nach, ab dem 26. April die Beschränkungen leicht abzuschwächen. So lange dauert der Alarmzustand samt der Beschränkungen noch mindestens.
09.40: Angesichts drastischer Corona-Ausgangsbeschränkungen im südlichen Afrika hat Amnesty International die Regierungen in der Region aufgefordert, ihren Bürgern Nahrungsmitteln zu Verfügung zu stellen. Millionen Menschen in der Region müssten wegen der Restriktionen hungern, warnte die Menschenrechtsorganisation am Freitag.
«Die Mehrheit der Menschen lebt von der Hand in den Mund; das bedeutet, dass sie es sich nicht leisten können, eine Woche lang – geschweige denn einen Monat – im Lockdown zu verbringen, weil sie keine finanziellen Mittel für das Anlegen von Vorräten haben», sagte der Amnesty-Direktor für das östliche und südliche Afrika, Deprose Muchena. Viele stünden vor der Wahl: Entweder die Massnahmen einhalten und hungern oder für Besorgungen ausgehen und Strafen riskieren.
09.10: Die Ansteckungsrate mit dem neuartigen Coronavirus ist in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) deutlich gesunken. Laut der am Donnerstagabend veröffentlichten Statistik steckt derzeit jeder Infizierte weit weniger als einen weiteren Menschen an. Die sogenannte Reproduktionsrate (R) liegt bei 0,7. Zehn Infizierte stecken damit nur sieben weitere Menschen an – was bedeutet, dass die Zahl der täglichen Neuansteckungen zurückgeht.
«Die R-Schätzung ergibt für Anfang März Werte im Bereich von R gleich 3, die danach absinken, und sich etwa seit dem 22. März um R gleich 1 stabilisieren», hiess es vom RKI. Zum Hintergrund: Steckt ein Mensch mehr als einen weiteren an, liegt der Wert also über 1, nimmt die Zahl der Infektionen zu. Bei einem Wert unter 1 flaut eine Epidemie nach und nach ab.
08.53: Facebook stellt sich auf längere Einschränkungen durch die Coronavirus-Gefahren ein und hat alle Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen bis Ende Juni kommenden Jahres gestrichen. Einige davon sollen online stattfinden, schrieb Firmenchef Mark Zuckerberg am Donnerstag.
In diesem Jahr soll der überwiegende Grossteil der Facebook-Mitarbeiter noch mindestens bis Ende Mai von zu Hause aus arbeiten, auf eigenen Wunsch auch mindestens bis Ende des Sommers. Zunächst bis Ende Juni soll es auch keine Dienstreisen geben.
08.51: Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Pakistan im Kampf gegen die Corona-Krise einen Notkredit in Höhe von knapp 1,4 Milliarden US-Dollar gewährt. Das teilte der IWF am Donnerstagabend (Ortszeit) in Washington mit.
Der Ausbruch von Covid-19 habe erhebliche Auswirkungen auf die pakistanische Wirtschaft, hiess es in der Mitteilung. Mit der Finanzhilfe könne das südasiatische Land mehr Geld für Gesundheit ausgeben und auch Geberländer der Entwicklungshilfe entlasten.
08.21: Ein Medikament des US-Pharmakonzerns Gilead Science zeigt einem Medienbericht zufolge Erfolge bei der Behandlung von Covid-19-Patienten. In einer Studie der Universitätsklinik in Chicago führte das ursprünglich gegen Ebola entwickelte Mittel Remdesivir zu einer schnellen Fiebersenkung und einem Rückgang der Symptome der Lungenkrankheit.
In der Folge konnten fast alle Patienten in weniger als einer Woche entlassen werden, wie aus einem am Donnerstagabend veröffentlichten Bericht der Onlineplattform für Medizinnachrichten, Stat, hervorgeht. Die Aktien des Unternehmens stiegen nach US-Börsenschluss um 16 Prozent.
Gilead erklärte, die Daten müssten noch analysiert werden, um daraus Schlüsse zu ziehen. Die Uniklinik wies in einer E-Mail daraufhin, dass Teildaten von einer laufenden Studie nicht genutzt werden sollten, um daraus Ergebnisse herzuleiten. Informationen aus einem internen Forum für Wissenschaftler seien ohne Erlaubnis veröffentlicht worden.
07.04: Der frühere Anwalt von US-Präsident Donald Trump, Michael Cohen, soll laut einem Medienbericht wegen der Corona-Pandemie vorzeitig aus der Haft entlassen werden. Wie der Sender CNN am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf dessen Anwalt Roger Adler berichtete, informierte die US-Bundesgefängnisbehörde Cohen bereits entsprechend.
In dem Gefängnis in Otisville im Bundesstaat New York, wo Cohen bis November 2021 seine dreijährige Haftstrafe verbüssen sollte, seien mehrere Insassen und Mitarbeiter positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden, hiess es. Nach einer 14-tägigen Quarantäne werde der Ex-Anwalt den Rest seiner Strafe im Hausarrest verbringen dürfen. Ein genaues Datum für die Entlassung wurde nicht genannt.
Cohen hatte sich 2018 vor Gericht wegen mehrerer Vergehen schuldig bekannt, unter anderem wegen einer Falschaussage vor dem Kongress und wegen Verstössen gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung. Bei Letzterem handelte es sich um Schweigegeldzahlungen, die Cohen nach eigener Aussage im Auftrag von Trump ausgeführt hatte.
06.49: Die chinesische Stadt Wuhan hat die Zahl der Corona-Toten überraschend um rund 50 Prozent nach oben korrigiert. Wie die Behörden am Freitag berichteten, sind in der zentralchinesischen Metropole, in der die Pandemie ihren Ausgang genommen hatte, doch noch weitere 1290 Menschen in Folge der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Toten in Wuhan auf 3869 Tote. Bislang waren nur 2579 Tote berichtet worden.
Die landesweite Gesamtzahl von bisher 3342 Toten in China wurde am Freitag zunächst noch nicht offiziell korrigiert, dürfte sich damit aber auf mehr als 4600 erhöhen. Die neuen Angaben bestätigen schon länger bestehende Vermutungen, dass in den offiziellen chinesischen Statistiken viele Fälle nicht mitgerechnet worden waren.
Es wurden mehrere Gründe für die erhebliche Korrektur genannt. So seien Patienten anfangs zuhause gestorben. Auch seien Krankenhäuser überfordert und Ärzte und medizinisches Personal mit dem Ansturm der Infizierten zu beschäftigt gewesen, «was zu verspäteten, fehlenden und falschen Berichten führte», wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Einige medizinische Einrichtungen seien nicht an das Informationsnetzwerk angeschlossen gewesen oder hätten nicht zeitnah berichtet. Berichte über einige Verstorbene seien auch nicht vollständig gewesen, berichtete Xinhua weiter. So hätten die Behörden die vorliegenden Daten überarbeitet, um ein vollständiges Bild zu bekommen. Es gehe bei den Daten auch um die «Glaubwürdigkeit der Regierung», zitierte die Agentur einen nicht genannten Offiziellen.
05.30: Nach einem mehrmonatigen Forschungsaufenthalt im Weltraum haben sich zwei Amerikaner und ein Russe mitten in der Corona-Pandemie auf den Weg zurück zur Erde gemacht. Die US-Astronauten Jessica Meir, Andrew Morgan und der Kosmonaut Oleg Skripotschka bestiegen in der Nacht zum Freitag eine Sojus-Kapsel und dockten von der Internationalen Raumstation ISS ab, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte. Das Raumschiff soll wenige Stunden später gegen 7.16 Uhr MESZ in der Nähe der Stadt Scheskasgan in der Steppe von Kasachstan landen.
Meir und Skripotschka waren seit September vergangenen Jahres auf dem Aussenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde im Einsatz, Morgan seit Juli 2019. Derzeit halten noch zwei Russen und ein US-Amerikaner auf der ISS die Stellung. Sie waren in der vergangenen Woche unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wegen der Pandemie zur ISS gestartet.
04.00: Wegen der Coronavirus-Pandemie ist Chinas Wirtschaft erstmals seit Jahrzehnten geschrumpft. Wie das Statistikamt am Freitag mitteilte, verkleinerte sich das Bruttoinlandprodukt im ersten Quartal im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres um 6,8 Prozent.
Es ist der erste negative Wert seit mindestens 1992, als die Volksrepublik damit begann, Wachstumszahlen quartalsweise zu veröffentlichen. Ein ganzes Jahr mit einer schrumpfenden Wirtschaft verzeichnete China zuletzt 1976. Vergangenes Jahr war die zweitgrösste Volkswirtschaft noch um 6,1 Prozent gewachsen.
Der starke Rückgang verdeutlicht, wie schwer chinesische Unternehmen vom Ausbruch des Coronavirus getroffen wurden. Die strengen Massnahmen gegen die Ausbreitung des Virus hatten die chinesische Wirtschaft seit Ende Januar praktisch zum Stillstand gebracht. Die Auswirkungen wurden daher besonders im Februar spürbar. Seit Wochen nehmen Fabriken und Unternehmen die Arbeit langsam wieder auf.
02.48: Die meisten amerikanischen Sport-Ligen werden nach Angaben von US-Präsident Donald Trump ihre Spielzeiten ohne Zuschauer wieder aufnehmen. «Vielen von ihnen werden ohne Fans starten. Gemacht fürs Fernsehen, die guten alten Zeiten», sagte Trump am Donnerstag im Weissen Haus, als er einen Drei-Phasen-Plan erläuterte, mit dem er sein Land von den Einschränkungen in der Corona-Krise wieder befreien will. Trump bezog sich dabei auf Telefonate mit den Chefs der Ligen.
Von dort gab es bislang noch keine offiziellen Angaben, ob, wann und wie es nach der Unterbrechung weitergehen soll. Als zweiten Schritt könnten Fans dann wieder zuschauen, vielleicht «mit zwei leeren Sitzen zwischen sich», sagt Trump. «Letzten Endes wollen wir dann volle Arenen haben. Wenn das Virus weg ist, werden wir wieder volle Arenen haben und Sport wieder geniessen, wie es sein soll.»
00.38: Einer der besten Defensivspieler in der NFL hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der 31 Jahre alte Von Miller von den den Denver Broncos sei an Covid-19 erkrankt, berichtete das NFL Network am Donnerstag (Ortszeit) in einem auf der Homepage der Liga veröffentlichten Beitrag unter Berufung auf seine Agenten. Tags zuvor war die Infizierung von Brian Allen von den Los Angeles Rams bekannt geworden. Er war bereits vor drei Wochen positiv getestet worden.
Über weitere infizierte Profis in der besten American-Football-Liga der Welt ist bislang nichts bekannt. 2015 gewann Miller mit den Broncos den Super Bowl und wurde zum wertvollsten Spieler der Partie gewählt.
00.23: Der Fahrdienstvermittler Uber kündigt wegen der Corona-Krise milliardenschwere Abschreibungen an und zieht seine Jahresprognose zurück. Das Unternehmen teilte am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit, dass der Verlust im ersten Quartal aufgrund von Abwertungen in der Bilanz um 1,9 Milliarden bis 2,2 Milliarden Dollar höher als bislang angenommen ausfallen dürfte. Uber steckt ohnehin schon tief in den roten Zahlen, im Schlussquartal 2019 hatte der Konzern ein Minus von 1,1 Milliarden Dollar verbucht.
23.54: Auf den Stadionbaustellen zur Fussball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar haben sich drei weitere Arbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Wie die Organisatoren am Donnerstag mitteilten, sei die Zahl der bestätigten Fälle damit auf acht gestiegen.
Am Mittwoch hatte der Golfstaat die ersten fünf positiven Fälle rund um die WM-Baustellen bekannt gegeben. Unklar ist, wie der Bau der Stadien durch die Entwicklungen beeinflusst wird. Die Veranstalter erklärten, dass man die Anweisungen des Gesundheitsministeriums befolge. Dazu sollen die infizierten Beschäftigen weiter normal bezahlt werden und vor Ort eine kostenlose Gesundheitsversorgung erhalten.
Katar beschäftigt Tausende Gastarbeiter für die Errichtung der Arenen für 2022. Während das öffentliche Leben im WM-Gastgeberland wegen der Pandemie seit Wochen weitgehend stillgelegt wurde, lief der Stadionbau bislang davon unbeeinflusst weiter wie zuvor.
23.30: Der angeschlagene US-Luftfahrtriese Boeing will die aufgrund der Corona-Krise gestoppte Flugzeugproduktion schon in der kommenden Woche wieder anlaufen lassen. Der Betrieb in den Fabriken in der Region Puget Sound im Bundesstaat Washington solle ab 20. April schrittweise wieder hochgefahren werden, teilte der Airbus-Rivale am Donnerstag (Ortszeit) in Seattle mit. Boeings Aktie reagierte nachbörslich mit einem über achtprozentigen Kurssprung.
Rund 27'000 Beschäftigte sollen laut Boeing die Arbeit wieder aufnehmen. Wegen der Corona-Pandemie war die Fertigung im vergangenen Monat auf unbestimmte Zeit angehalten worden. Wegen eines seit Januar geltenden Fertigungsstopps bei dem nach zwei Flugzeugabstürzen weltweit mit Startverboten belegten Modells 737 Max wird Boeings Produktion zunächst jedoch stark eingeschränkt bleiben. Auch die 787-«Dreamliner»-Fertigung in South Carolina ruht vorerst weiter.
22.53: Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus hat der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro Gesundheitsminister Luiz Henrique Mandetta entlassen.
Dies gab Mandetta selbst auf Twitter am Donnerstag bekannt. «Ich habe von Präsident Jair Bolsonaro gerade die Mitteilung über meine Entlassung gehört», schrieb er nach einem Treffen mit Bolsonaro am Regierungssitz in Brasília.
«Ich möchte mich für die Gelegenheit bedanken, den Umgang mit der Pandemie zu planen, die grosse Herausforderung, die vor unserem Gesundheitssystem steht.»