Papst hält Angelus-Gebet erstmals seit drei Monaten wieder am Fenster vor Gläubigen
Erstmals seit fast drei Monaten hat Papst Franziskus sein Sonntagsgebet wieder von seinem Fenster aus zu Gläubigen auf dem Petersplatz gesprochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Franziskus sorgt sich um Corona-Auswirkungen auf indigene Amazonas-Völker.
Im Anschluss an das traditionelle Angelus-Gebet zeigte er sich besorgt angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die indigenen Völker in der Amazonas-Region. Die Menschen dort seien besonders gefährdet und litten besonders stark unter dem neuartigen Virus.
Vor dem Angelus-Gebet hatte der Papst bereits die Messe zum Pfingstsonntag im Petersdom gefeiert - allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Zu dem Angelus-Gebet am Fenster seines Arbeitszimmers versammelten sich vergleichsweise wenige Gläubige auf dem Petersplatz, der seit einer Woche wieder für die Öffentlichkeit freigegeben ist. Der Petersdom und der riesige Platz davor waren zu Beginn der Ausgangssperre in Italien am 10. März geschlossen worden. Franziskus konnte wichtige christliche Feste wie die Ostermesse nur mit wenigen Geistlichen aus dem Vatikan feiern.
Aus Anlass des Pfingstfests hatte sich der Papst auch in einer Videobotschaft an die Gläubigen in aller Welt gewandt. Darin rief er zu einer "gerechteren und gleichberechtigteren Gesellschaft" nach dem Ende der Corona-Pandemie auf. "Wenn wir aus dieser Pandemie herauskommen, werden wir nicht so weitermachen können wie zuvor. Nein, alles wird anders sein", sagte der Papst in der am Samstag veröffentlichten Videobotschaft".
Aus den «grossen Prüfungen der Menschheit» gehe diese entweder besser oder schlechter hervor, sagte der Papst. Es stelle sich die Frage, wie die Menschen aus der Corona-Pandemie hervorgehen wollten. Die zentrale Lehre aus der Krise sei: «Wir sind eine Menschheit.» Nun sei es an der Zeit, Ungleichheit zu beseitigen. «All das Leiden wird nutzlos sein, wenn wir nicht gemeinsam eine gerechtere, gleichberechtigtere, christlichere Gesellschaft aufbauen.» Die «Pandemie der Armut in der Welt» müsse beendet werden.