Polnischer Grenzschutz fordert mehr Soldaten für Grenze mit Belarus

Der polnische Grenzschutz erbat 1'000 weitere Soldaten an der Grenze zu Belarus wegen wachsender Mengen teils aggressiver Migranten und Wagner-Präsenz.

Ein bewaffneter polnischer Grenzsoldat bewacht am 27.01.2022 die Grenze zu Belarus. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der polnische Grenzschutz erbat die Abordnung von 1'000 weiteren Soldaten.
  • An der belarussischen Grenze arbeiten bereits 5'000 Grenzschützer und 2'000 Soldaten.
  • Als Gründe werden die Präsenz von Wagner-Einheiten und Schleusung von Migranten genannt.

Der polnische Grenzschutz will seine Kräfte an der Grenze zu Belarus um weitere 1'000 Soldaten verstärken. Grund dafür sind die vielen Versuche von Migranten, irregulär einzureisen. Der Grenzschutz habe die Armee um die Abordnung der Soldaten ersucht, teilte Innenminister Maciej Wasik am Montag in Warschau mit. «Wir brauchen viel mehr Kräfte an der Grenze», sagte er der Agentur PAP zufolge.

Wasik warf dem belarussischen Grenzschutz vor, die irregulären Grenzübertritte von Flüchtlingen zu organisieren. «Das wäre nicht möglich ohne Beteiligung belarussischer Behörden», sagte er. Es häuften sich an der Grenze auch Fälle, dass polnische Grenzschützer und Soldaten von Flüchtlingen angegriffen würden.

Über 7'000 Einheiten an belarussischer Grenze

An der polnischen Ostgrenze zu Belarus, die auch Aussengrenze von EU und Nato ist, sind nach früheren Angaben bereits 5'000 Grenzschützer und 2'000 Soldaten eingesetzt. Sie sollen Hilfe von 500 Polizisten bekommen.

Am Samstag versuchten nach Angaben der Grenzbehörde 160 Migranten, über die Grenze zu gelangen. Am Sonntag seien es 147 Personen gewesen. Der Kommandeur des Grenzschutzes, Tomasz Praga, berichtete am Montag, dass die Zahlen dieses Jahr deutlich höher seien als 2022.

Schleusungsversuche als Teil «hybrider Kriegsführung»

Er nannte die Schleusungsversuche Teil einer hybriden Kriegsführung von Belarus gegen Polen. Die Menschen aus Afghanistan, Syrien, Bangladesch, Sri Lanka, Algerien und anderen Ländern versuchen über Belarus nach Polen und damit in die EU zu gelangen.

Zur militärischen Sicherung der Grenze hat die polnische Armee bereits zusätzliche Truppen nach Osten verlegt wegen des Auftauchens der russischen Privatarmee Wagner in Belarus.